Zum Erfolg von Herbert Stöckelmayer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mit einer Fotografie so zufrieden zu sein, daß das Ergebnis mich sowohl fachlich überzeugt als auch dem Kundenwunsch voll und ganz entspricht. Ich kann meine Dienstleistung nicht über den Preis verkaufen, sondern nur über die Qualität.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich denke, ein guter Fotograf zu sein, aber es liegt in meiner Natur, mit meiner Arbeit nie ganz zufrieden zu sein. Ich strebe stets danach, perfekte Ergebnisse zu erzielen und noch bessere Arbeit zu leisten. Der Kontakt zu meinen Kunden bereitet mir große Freude, und es ist mir ein Anliegen, die Person auf der Fotografie auch so darzustellen, wie sie sich selbst sieht. Nur dann kann der Kunde wirklich mit dem Ergebnis meiner Arbeit zufrieden sein. Wenn der Kunde zufrieden ist, bin ich es meist auch. Manchmal wünschte ich mir jedoch mehr Mut zur Kreativität und mehr Möglichkeiten, mit dem fotografischen Handwerkszeug zu experimentieren.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Es war entscheidend, den Mut zu haben, eine sichere Anstellung aufzugeben, um den Sprung in die berufliche Selbständigkeit und damit in eine ungewisse Zukunft zu wagen. Ein gewisser Wagemut ist schon nötig, wenn man bestimmte Dinge erreichen möchte, denn: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und als Chef des eigenen Betriebes sind für mich fixe Arbeitszeiten, ein bestimmtes Ausmaß an Urlaubsanspruch oder ein sicheres Gehalt nicht garantiert. Man ist immer selbst derjenige, der darauf achten muß, daß sich das Rad dreht, und daß das Geschäft in Schwung bleibt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde als umgänglicher Mensch gesehen, der in seinem Beruf gute Arbeit leisten will.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Auf Mitarbeiter muß man sich in jeder Situation verlassen können. Wenn dies nicht möglich ist, dann ist der Mitarbeiter am falschen Platz. Mitarbeiter sind am Erfolg des Geschäfts in hohem Maß beteiligt, da sie ja täglich im direkten Kontakt zum Kunden stehen und so die Zukunft des Geschäftes und auch des eigenen Arbeitsplatzes mitbestimmen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Das Verhältnis zur Konkurrenz beruht auf gegenseitiger Fairneß. Manche Zweige unserer fotografischen Tätigkeit werden heute nicht mehr in dem Ausmaß wie früher in Anspruch genommen, vor allem Hochzeitsfotos. Hatte ich früher in einem bestimmten Zeitraum 30 Hochzeitspaare als Kunden, sind es heute vielleicht nur fünf. Mit dieser Situation muß man natürlich umzugehen lernen, um trotzdem sein Geschäft gut zu führen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Für die Ausübung meines Berufes ist mehr als eine 40-Stunden-Woche vonnöten. Dafür verfüge ich jedoch in anderen Bereichen wieder über größere Freiheiten.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich würde gerne mehr Zeit für meine Fortbildung aufwenden. Es gibt schon noch einiges, besonders von guten Fotografen, das ich mir gerne ansehen möchte. Normale Weiterbildungen interessieren mich nicht besonders, da gibt es für mich nicht mehr sehr viel Neues zu entdecken. Viele interessante Seminare kommen oft mangels Teilnehmerzahl nicht zustande.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wer sich beruflich selbständig machen möchte, sollte sich vorher gut überlegen, welches Ziel er damit erreichen will und wie der Weg dorthin - realistisch betrachtet - aussehen kann. Er sollte sich darüber im klaren sein, wie der Alltag eines Selbständigen aussieht und dabei nicht den Profit in den Vordergrund stellen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte zugunsten meiner persönlichen Fortbildung noch einiges in Angriff nehmen.