Zum Erfolg von Martin Johann Böck
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg zeigt sich für mich in einer sinnvollen Tätigkeit. Wichtig ist mir, etwas bewegen zu können. Ich sehe mich nur dann als erfolgreich, wenn ich meinen Job mit Spaß und Freude praktiziere und daraus die Befriedigung erhalte. Finanzieller Erfolg zeigt sich oft als Triebfeder, aber nicht unbedingt als Messlatte.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil meine Arbeit eine herausfordernde ist und mich zufrieden stellt. Wenn diese Befriedigung verloren geht, dann gilt es Konsequenzen zu ziehen. In der Vergangenheit verkaufte ich zum Beispiel zwei Unternehmen, welche ich ursprünglich mit Begeisterung aufgebaut hatte, jedoch nach einiger Zeit feststellen musste, dass die Arbeit mir weder Spaß, noch Freude mehr bereitete und auch keine Herausforderung darstellte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend war für mich, dass ich aus einer Unternehmerfamilie stamme. Ich bin stolz darauf, ohne Fremdfinanzierung dieses Unternehmen zu führen und eine herausfordernde Tätigkeit ausüben zu können.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Bis auf das bestehende Projekt an dem gearbeitet wird, kann in der IT-Branche sehr wenig geplant werden. Ich arbeite relativ ungeplant und lasse mich auch manchmal von Gefühlen leiten. Ich versuche während des kommunikativen Vorganges, gute Strategien zu entwickeln und habe ein Gespür, in welche Richtung es gehen sollte.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Eindeutig die Originalität, denn ich kann mich nicht verstellen. Ich bin so wie ich bin und wenn ich mit meiner Art und Weise keinen großartigen Erfolg habe, muss ich mir Hilfe besorgen. Zum Beispiel einen Kollegen ersuchen, an einer Veranstaltung statt meiner Person teilzunehmen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ein Vorbild war mein Vater für mich, welcher eine tolle Karriere absolvierte. Ein Vorbild in der Technologiebranche gab es im eigentlichen Sinne nie, aber ich bewunderte ihre Leistungen. Vorbild sind und waren sie für mich deshalb nicht, weil ich nicht so sein wollte wie sie. Ein weiteres Vorbild war für mich Herr Michael Artaker, dem ich dieses Unternehmen abgekauft habe. Allgemein betrachtet gab es genügend Persönlichkeiten, welche mich sowohl positiv als auch negativ beeindruckten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die passenden Mitarbeiter zu finden ist gegenwärtig in unserer Branche eine sehr große Herausforderung. Unabhängig davon, dass fachliche Kompetenz ihren Stellenwert hat, zählt für mich primär der Wille zur Weiterbildung und eine rasche Auffassungsgabe. Freundliches Auftreten und offen auf die Mitmenschen zugehen sind für mich beim Bewerbungsgespräch wichtige Punkte auf die ich besonderen Wert lege. Bewerber, welche nach der Devise leben, Job ist Job und Freizeit ist Freizeit und darüber hinaus in sich gekehrt sind, sind für mich nicht die richtigen Partner. Menschen die bereit sind mit dem Unternehmen zu leben, so zu arbeiten und zu handeln als wäre es das eigene Unternehmen, haben bei mir den Vorrang. Respektvolles Miteinander und eine unternehmensspezifische soziale Bindung zu pflegen ist mir wichtig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich lege großen Wert darauf, dass sich die Mitarbeiter wohlfühlen. Zu diesem „Wohlfühlen“ haben wir in letzter Zeit viele Aktivitäten gesetzt; von diversen sozialen Events bis hin zum Homeoffice. Wichtig ist mir, dass wir uns auch im Alltag spüren und dazu finden wir für den einzelnen Mitarbeiter immer eine Lösung. Die gegenseitige Unterstützung und die Weiterbildung werden ständig gepflegt. Weiters achte ich darauf, dass die Mitarbeiter nicht ständig bis in die Nacht hineinarbeiten, denn ich kenne sehr viele negative Beispiele von Persönlichkeiten in unserer Branche, welche ausgebrannt sind.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Auf Grund meiner Erfahrung behaupte ich, dass es keinen Mitbewerber gibt, sondern nur Kollegen am Markt, denn man kennt sich und somit pflegen wir einen kollegialen Umgang. Jeder in unserer Branche hat schon einen Kunden verloren, oder gewonnen. Die Zeiten in unserem Metier, wo man sich beim Honorar gegenseitig unterbot, sind eindeutig vorbei, denn dies kann sich gegenwärtig niemand mehr leisten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Meine Mitarbeiter und ich sehen unsere Aufgabe darin, unseren Kunden in IT-Belangen exzellente Berater zu sein. Das heißt, dass unsere Experten und Expertinnen den Kunden zur technischen Orientierung mit Rat und Tat zu Seite stehen und Innovationen umsetzen. Wir setzen kundenindividuelle Projekte um und unterstützen die Betriebsorganisation unserer Kunden. Digitalisierung bedeutet für den Auftraggeber, dass der Geschäftserfolg gefördert wird. Um die dafür vorhandenen organisatorischen und technischen Werkzeuge nutzenbringend einzusetzen, ist es unumgänglich, sich mit den Arbeitsabläufen und den Menschen zu beschäftigen, denen mit diesen Lösungen geholfen werden soll. Wir wollen ihnen ermöglichen produktiver und zufriedener zu arbeiten. Das ist unser Antrieb und dafür stehen wir. Wir können auf erstklassig ausgebildete Mitarbeiter verweisen, welche über den Tellerrand blicken und mit den Kunden auf Augenhöhe kommunizieren können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beruf und Privatleben lassen sich meiner Erfahrung nach nicht trennen. Ich war selbständig, wie mich meine Frau kennen gelernt hat und sie kann damit auch gut umgehen. Ich glaube, dass man als Unternehmer diese Situation anders sieht und auch lebt, als so mancher Angestellter. Festhalten möchte ich, dass natürlich die Familie Priorität hat.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Die Zeit lässt sich nicht messen, denn Fortbildung gehört in unserem Metier zum Alltag. Weiterbildung erfolgt bei mir durch lesen von Fachartikeln und Recherchen im Internet. Fortbildung ist meiner Erfahrung nach in der IT-Branche selbstverständlich.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation. weitergeben? Begegnet Herausforderungen mit Interesse und offenem Geist. Vorausgesetzt man hat großes Interesse. Ohne Interesse wird man es nie schaffen, den technologischen Entwicklungen folgen zu können. Fleiß und Ehrgeiz sollten ebenfalls vorhanden sein. Unsere Branche befindet sich in einem großen Umbruch, denn die sogenannten „IT-Generalisten“ wird es nicht mehr geben. Sie sind jene Personen, welche das Klebeband in unserem Metier darstellen. Sie sind in der Lage, noch alle Bereiche miteinander zu verbinden. Der Nachwuchs orientiert sich am Spezialistentum und somit wird es auch eine andere Struktur verlangen um „A mit B“ verknüpfen zu können und alles wird formalisierter werden als in früheren Zeiten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich richte mein Augenmerk auf eine positive Weiterentwicklung des Unternehmens, um für die zukünftigen Herausforderungen gewappnet zu sein.