Zum Erfolg von Heinrich Haberl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich zu sehen, daß meine Töchter einen Weg gehen, der allein ihren Interessen entspricht, und daß sie tun können, was ihnen Spaß macht. Ich bin stolz darauf, daß jede von ihnen in ihrem Bereich recht erfolgreich ist. Da ich selbst nicht diese Ausbildungsmöglichkeiten hatte, schätze ich es besonders, meinen Kindern die Chance des Studierens bieten zu können. Auf Statussymbole lege ich keinen großen Wert. Ich habe auch nicht das Bedürfnis, meinen Erfolg nach außen zu tragen, denn ich weiß ohnehin selbst am besten, was ich bisher geleistet habe. Wie ich bereits erwähnt habe, bedeutet Erfolg für mich, einem jungen Menschen einen Ausbildungsplatz zu bieten und dazu beizutragen, ihm einen guten Start ins Berufsleben zu ermöglichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin zufrieden mit dem, was ich erreicht habe. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wenn man erfolgreich sein will, darf man nicht auf die Arbeitszeiten schauen. In den ersten fünf Jahren meiner beruflichen Selbständigkeit haben meine Frau und ich fast rund um die Uhr gearbeitet. 100 Prozent zu geben reicht nicht, um einen Betrieb erfolgreich zu führen. Es ist nötig, wesentlich mehr zu leisten als alle anderen. Außerdem bin ich in der Lage, schnell Entscheidungen zu treffen. Ich überlege, wäge alle Möglichkeiten ab, kalkuliere ein Projekt durch und treffe dann meine Entscheidung. Wenn das erledigt ist, habe ich den Kopf schon wieder frei für neue Dinge. Ich hänge dem Erledigten nicht ewig hinterher, das schafft Raum, um mich neuen Herausforderungen zu stellen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich stelle mich ihnen, indem ich sie annehme und überlege, wie ich das Problem lösen kann.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Wenn ich von einem Vorhaben überzeugt bin, dann führe ich es durch. Letztlich traf ich überwiegend richtige Entscheidungen, wie sich in den letzten Jahren gezeigt hat.Wie werden Sie von ihrem Umfeld gesehen? Ich denke, als ehrlicher, vertrauenswürdiger und zielstrebiger Mensch gesehen zu werden. Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei ihrem Erfolg? Die Mitarbeiter sind zu 90 Prozent für den Erfolg verantwortlich. Alle meine Mitarbeiter wurden von mir in meinem Betrieb ausgebildet.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? In erster Linie stelle ich Lehrlinge ein, für deren Ausbildung ich mir dann auch sehr viel Zeit nehme. Wenn ein Jugendlicher Interesse an der Arbeit zeigt, bin ich auch sehr geduldig. Es ist nicht immer leicht, einen Jugendlichen zu beschäftigen, denn ein Bursche zwischen 16 und 18 Jahren oft andere Interessen als der Arbeit nachzugehen. Ich achte im Vorfeld auch auf das soziale Umfeld, aus dem ein neuer Lehrling kommt, denn auch das Elternhaus muß seinen Beitrag zum Gelingen der Ausbildung leisten.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Der Umgang mit den Mitarbeitern ist derart, wie es die Situation gerade verlangt. Es reicht nicht aus, immer nur nett zu sein, manchmal muß der Chef eine Entscheidung treffen, die der Mitarbeiter akzeptieren und ohne Wenn und Aber ausführen muß. Ich behandle jedoch alle Personen gleich, das heißt, ich mache keinen Unterschied, ob ich mit einem Kollegen, einem Lehrling oder mit dem Bürgermeister zu tun habe. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Qualitäten wissen die Kunden zu schätzen, außerdem kann ich sehr gut mit Menschen umgehen. Auch schätzen meine Kunden die Zuverlässigkeit von mir und meinen Mitarbeitern.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Für mich gibt es keine Konkurrenz. Es ist mir gleichgültig, was rund um mich in der Branche los ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da fast meine ganze Familie mittlerweile im Betrieb mitarbeitet, inzwischen auch meine Töchter, versuchen wir Arbeit und Privatleben zu trennen, was leider nicht immer gelingt. Aber inzwischen schaffen wir uns Freiräume, die wir benötigen, gönnen uns Urlaub und unternehmen Reisen,
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte nicht arbeiten, bis ich nicht mehr in der Lage dazu bin, das heißt, spätestens mit 60 soll die Nachfolge für meinen Betrieb geregelt sein. Ich möchte, daß der Betrieb dann in meinem Sinne weitergeführt wird.