Zum Erfolg von Franz Antlinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich definiere Erfolg sehr stark über positive Rückmeldungen meiner Patienten, was in meiner privaten Praxis natürlich öfter vorkommt als in meiner Tätigkeit in der Intensivstation des Krankenhauses. Doch auch hier gibt es viele Möglichkeiten zu sehen, ob die eigene Arbeit erfolgreich ist. Im Bereich der Akupunktur habe ich Patienten, die sehr weite Reisen in Kauf nehmen, um bei mir in Behandlung gehen zu können, und darauf bin ich stolz. Ich arbeite mit Methoden, die teilweise sehr selten sind, mit denen ich aber die besten Erfahrungen habe. Für mich ist meine Arbeit nur in der Kombination zwischen den Grundlagen der Schulmedizin und den aufbauenden Möglichkeiten alternativer Behandlungsmethoden denkbar. Eine Trennung dieser Bereiche wäre für mich persönlich ein massiver Verlust an Qualität für den Patienten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als sehr erfolgreich mit den Dingen, die ich mache und kann diese Einschätzung durch viele objektive Erfahrungen bestätigen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Alles, war ich mache, erledige ich mit höchstmöglicher Gründlichkeit, und dies ist wahrscheinlich der größte Faktor für meinen beruflichen Erfolg. Ich glaube, wer in unseren Fach zu Erfolg gelangen will, sollte über fast detektivische Fähigkeiten verfügen, da in der Intensivmedizin wirklich schwere Fälle zu behandeln sind, wo man möglichst schnell herauszufinden hat, was als erstes zu erledigen ist, ohne dabei mit dem Patienten kommunizieren zu können.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich habe mir in meinem Beruf immer Personen gesucht, von denen ich etwas lernen konnte, die mich forderten und mich so gefördert haben. Ich gehe regelmäßig in Supervision, und mein Supervisor, Johannes Wiltschko, ist für mich ein Mensch, von der ich unglaublich viel profitiere. Er ist für mich nicht nur in fachlicher Hinsicht ein Vorbild, sondern auch in menschlicher. Seine Art, mit Menschen zu arbeiten und Probleme zu erkennen, finde ich vorbildhaft. Im medizinischen Bereich hatte ich viele Personen, von denen ich lernen konnte, aber kein Vorbild im eigentlichen Sinn.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beruf und Privatleben kann sich zeitlich nicht immer gut nebeneinander bewähren. Ich neige dazu viel Zeit in meinen Beruf zu investieren. In meiner Freizeit liebe ich es, in der Natur zu sein und lebe deshalb auch am Land in einer für mich sehr harmonischen Umgebung. Meine Familie ist ein zentraler Pol in meinem Leben, weil ich aus meinem Familienleben Kraft schöpfen kann.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Durch mein berufliches Leben zieht sich ein stets intensiver zeitlicher Aufwand für Berufstätigkeit und Fortbildung. Während dieser Jahre war mein Leben von diesen beiden Bereichen erfüllt. Neben meiner beruflichen Ausbildung hat mein Hobby, Aikido, ebenfalls einen großen Stellenwert erreicht. Auch hier absolvierte ich zahlreiche Ausbildungen und bin mittlerweile als Trainer tätig. Im Moment liegt der Schwerpunkt meiner persönlichen Fortbildung im biophysikalischen Bereich, da ich überzeugt bin, mit Wissen aus dieser Richtung meine medizinische Arbeit enorm bereichern zu können und viele Aspekte einfließen lassen zu können, die meinen medizinischen Horizont erweitern.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man soll offen bleiben für neue Wege und sich die Freiheit bewahren, auf seine Bedürfnisse zu hören, welche Art der Tätigkeit für einen die richtige ist.