Zum Erfolg von Christa Farka
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, die Ziele, die ich mir gesteckt habe, zu erreichen. Besonders die Umsetzung meiner Ziele im Bereich der Denkmalpflege ist mir sehr wichtig.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine wichtigsten Fähigkeiten sind Kommunikationsstärke und Kooperationswille. Auch bin ich imstande, eine Vermittlerrolle einzunehmen. Ist es für Sie als Frau im der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Zweifelsohne. In der jüngsten Zeit steigen zwar immer mehr Frauen in das Fach Archäologie ein, in den Anfängen meiner beruflichen Tätigkeit als Archäologin war die Situation jedoch eine andere. Es fiel mir zwar leichter, intern Anerkennung zu erhalten, aber die Vermittlung meiner Anliegen nach außen stellte sich doch als nicht so einfach dar. Schließlich hatte ich bei externen Agenden mit Vertretern des Bauwesens zu tun, das seit jeher eine Männerdomäne ist.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich entwickelte erst dann ein eindeutiges Erfolgsempfinden, als ich selbst die Richtung bestimmen konnte, in die ich gehe.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Univ.-Prof. Dr. Artur Betzo war mir in meiner Studienzeit ein Leitbild. Seine Liebe zur Geschichte, zu Latein und Altgriechisch beeindruckte mich auf jeden Fall nachhaltig.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Mich stimmt es positiv, wenn berufliche Aktivitäten einen guten Verlauf nehmen und gelingen. Weiters ist es für mich eine Wohltat, wenn meine Mitarbeiter gerne mit mir kooperieren. Bei Projekten sind oft bis zu 100 Mitarbeiter involviert, darunter viele Freiberufliche.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne Mitarbeiter gibt es für Vorgesetzte keinen Erfolg.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die persönliche Wellenlänge muß stimmen. Die berufliche Praxis und fachliche Schwerpunkte fallen bei einzelnen Projekten stark ins Gewicht, daneben zählen gutes Auftreten und hohe Kommunikationsbereitschaft.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich fördere ihre Stärken, lasse ihnen viel Freiraum und goutiere einen eigenständigen Arbeitsstil. Die Zufriedenheit meiner Mitarbeiter motiviert auch mich immer wieder zu einem starken Engagement für die Denkmalpflege.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, daß ich eine Teamleaderin mit einem kollegialen Stil bin. Ich habe für alle Anliegen ein offenes Ohr. Mir ist wichtig, daß jeder über alles informiert wird.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Jede Grabung in Österreich wird von uns ausführlich begutachtet und genehmigt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich leiste vollen Einsatz, bin auch auf internationaler Ebene tätig, und ich genieße zum Ausgleich meine Urlaubstage sehr.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn man hundertprozentig davon überzeugt ist, Archäologe werden zu wollen, dann empfehle ich, diesen Berufswunsch zu verwirklichen. Es werden an einen Archäologen hohe Anforderungen gestellt, auch kann der Beruf nicht als familienfreundlich bezeichnet werden. Man muß bei jedem Wetter einsatzbereit und vor allem reisefreudig sein. In diesem Beruf verdient man auch nicht das große Geld. Permanente Fortbildung auf breiter Basis ist erforderlich, und es genügt nicht, nur wissenschaftlich arbeiten zu wollen. Ausgrabungstechniken verändern sich ständig, und man muß sich mit neuen Methoden, z.B. der 3-D-Technik, auseinandersetzen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mir liegt vor allem daran, unsere Abteilung öffentlich noch besser zu positionieren.