Zum Erfolg von Pierre Schmollgruber
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, auf eigenen Füßen zu stehen sowie einen Beruf auszuüben, der einem Spaß und Freude bereitet und von dem man auch Leben kann.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein Mensch, der nie aufgibt. So konnte ich mich auch in Zeiten, in denen es mir finanziell schlecht ging, durch mein handwerkliches Können immer wieder aus der Misere ziehen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Leider ist es eine Tatsache, dass Uhrenproduzenten feiner schweizer Uhrenmarken, Ersatzteile nur mehr an Vertragspartner ausgeben. Ein weiteres Problem sehe ich darin, dass es immer weniger Uhrmacher gibt, welche in der Lage sind, alte Uhren zu restaurieren. Diese Spezialisten sind leider im aussterben.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Den älteren Mitarbeiter, den ich derzeit beschäftige, kenne ich sehr gut, er hat schon für meinen Vater jahrelang gearbeitet. Ich weiß, dass die Chemie zwischen uns beiden stimmt, und auch seine fachlichen Qualifikationen sind mir hinlänglich bekannt. Was in der Praxis zählt, ist die fachliche Kompetenz. Leider ist es so, dass es nicht viele Personen in unserer Branche gibt, die ein dementsprechendes Fachwissen, speziell für alte Uhren mitbringen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir konzentrieren uns auf die Restaurierung sämtlicher alter Uhren - von der Turmuhr bis zur Taschenuhr. Wir sind in der glücklichen Lage, jede Art von Zeitmessern aus den letzten einhundert Jahren restaurieren. Dazu bedarf es umfangreicher fachlicher Kompetenz, welche man sich im Laufe der Jahre aneignet. Leider ist es so, dass das Thema Restaurierung nicht mehr gelehrt wird. Unsere Qualität wird sehr geschätzt, weil wir auf Kunden aus der BRD und Frankreich verweisen können und haben einen Stammkundenanteil von fast fünfzig Prozent.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wer sich für unser Metier interessiert, sollte einige Schnuppertage bei einem Uhrmacher verbringen, um einen Einblick zu bekommen. Neben technischem Grundverständnis, gehören eiserner Wille und Liebe zu den Produkten dazu. Nur wenn man absolut sicher ist, dann sollte man diesen Beruf auch erlernen. Tatsache ist, dass es sicherlich nicht einfach sein wird, einen passenden Ausbildungsplatz zu finden. Denn die wenigsten Meister haben die Zeit dazu, einen Lehrling auszubilden, denn die Bürokratie wird leider immer mehr und mehr.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Jeder Mitbewerber (Restauration) hat einen akzeptablen Marktanteil, denn der Markt ist riesig. Wir haben Arbeit über Jahre hinaus! Somit begegnet man dem Mitbewerb sehr kollegial.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Damit habe ich keinerlei Probleme. Momentan ist es so, dass ich viel Privatzeit für die Bewältigung der Bürokratie aufwenden muss. Dieser Zustand wird sich sicherlich wieder in ein Gleichgewicht kommen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein Ziel sehe ich darin, mein Unternehmen den zukünftigen Herausforderungen des Marktes dementsprechend zu platzieren und weiters möchte ich mich der internen Organisation mehr widmen. Darüber hinaus möchte ich mehr darauf achten, dass ein Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben vorherrscht.