Zum Erfolg von Günter Glasl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, mein Umfeld mitzugestalten und so etwas zu bewirken.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich. Ich habe schon viel erreicht - für mich und für die Allgemeinheit.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine heutigen Parteikollegen haben mich damals als jemanden eingestuft, der etwas bewegen könnte, und direkt angesprochen. Ich war der klassische Quereinsteiger.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Durch meine pädagogische Ausbildung weiß ich, daß sich durch ein Gespräch vieles erreichen läßt. Auch kann eine gewisse Vorbildwirkung, indem man als Beispiel voran geht, etwas bewirken. Mein Motto lautet: Learning by doing. Es ist auch wichtig, mit Personen zusammenzuarbeiten, die denselben Weg verfolgen. Wenn sich da eine Vertrauensbasis entwickelt, kann man gemeinsam einen Konsens finden und etwas weiterbringen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Im Laufe meiner Karriere habe ich Wahlen gewonnen, aber auch verloren. Danach mußte ich mich selbst wieder motivieren, was mir ganz gut gelungen ist. Das Gefühl, erfolgreich zu sein, habe ich eigentlich schon immer, auch weil ich schon mehrere Preise gewonnen habe.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Obwohl ich anfangs nicht so ganz überzeugt war, kann ich aus heutiger Sicht sagen, daß der Einstieg in die Politik eine gute Entscheidung war. In der Politik selbst kann man sich nichts erkaufen - eher schon erlaufen.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Originalität ist hier der bessere Weg. Natürlich kann man sich von anderen etwas abschauen, aber man darf sie nicht kopieren. Damit würde man seine Glaubwürdigkeit und seine Authentizität verlieren. In jeder Funktion oder jedem Beruf gibt es eine lange Lehrzeit, in der es notwendig ist, einfach zuzuschauen. Auch die Politik sehe ich als Handwerk, das erlernt werden muß. Ein lebenslanges Lernen auf allen Ebenen ist unumgänglich.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, einer meiner Großväter, der in der damals schwierigen Zeit nicht die Seiten gewechselt hat und für die Region vieles erreichen konnte, da er weitblickend und risikofreudig war. Und dann mein Vater, der ebenfalls Berufsschullehrer war.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Das Lob kam von jenen, mit denen ich zusammengearbeitet habe. Von ihnen habe ich gehört, daß ich sehr zäh sei, und daß ich mich durchsetzen konnte.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Viele Vorhaben scheitern an der Finanzierung, sei es in der Politik, dem Schulwesen, dem Roten Kreuz oder dem Feuerwehrwesen. Dabei sind wir alle aufgefordert, gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine recht große Rolle. Wenn man Mitarbeitern Eigenverantwortung und Entscheidungsfreiheit überträgt, kann die Leistung sich oft enorm steigern.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich halte viel von Lob, kleinen Aufmerksamkeiten und persönlicher Anteilnahme. Ein gutes Arbeitsklima trägt wesentlich dazu bei, daß sich Mitarbeiter gerne engagieren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In meinem Fall geht das reibungslos vor sich. Ich bin nicht verheiratet, habe keine Kinder und als Lehrer eine Lehrverpflichtung von 23 Wochenstunden. Somit lassen sich alle Bereiche, bis hin zu meinen Hobbys, ganz gut miteinander vereinbaren.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich habe für meine politischen Aufgaben an den erforderlichen Weiterbildungsmaßnahmen in meiner Freizeit, begleitet von finanziellen Einbußen, teilgenommen. Ich bin der Meinung, daß man ohne Fortbildung stehenbleibt. Und ich bin aber gerne derjenige, der vorneweg geht und Bescheid weiß.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Das ist ganz einfach: Lernt einander zuzuhören! Die Jugend zeigt uns den Wandel der Zeit. Wichtig ist ferner, keinen Neid aufkommen zu lassen, das hemmt nur den Fortschritt. Selbst ein Lehrling hat bei uns sehr gute Möglichkeiten, es weit zu bringen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte nach der bald anstehenden Gemeinderatswahl Bürgermeister bleiben und wünsche mir auch, daß die Bevölkerung weiterhin aktiv mitarbeitet und damit auch einen Teil der Verantwortung übernimmt.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.