Zum Erfolg von Gerlinde Pohorely
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich war immer zielstrebig, fleißig und kompetent. Ich habe mich immer bemüht, gute Arbeit zu leisten, und ein Quentchen Glück hatte ich auch. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Nein, in meinem Beruf macht es keinen Unterschied, ob man ein Mann oder eine Frau ist. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, meine Eltern, die verantwortungsvoll ihre Aufgabe als Vorbilder und Erzieher wahrgenommen haben. Von ihnen habe ich gelernt, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und umsichtig zu handeln. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Der öffentlichen Apotheke ist die gesetzliche Aufgabe übertragen, für ein funktionierendes Gesundheitswesen die optimale Arzneimittelversorgung wahrzunehmen und Kontrollaufgaben zu leisten, um der Bevölkerung maximale Sicherheit bezüglich Arzneimittel zu geben. Die umfassende Ausbildung der ApothekerInnen auf der Universität ist erforderlich, um verantwortungsbewußte Verwalter der Arzneien zu sein (Dosiskontrollen, Rezeptpflichtgesetz, Suchtmittelgesetz etc.). Qualitätsgewährleistung, Dienst rund um die Uhr, sowie Katastrophenvorsorge werden gefordert. Für unsere Kunden erledigen wir die Abrechnung ihrer Rezepte mit den vielen Sozialversicherungen und eine Fülle anderer apothekerlicher Leistungen. Durch die in den letzten zehn Jahren mehrmals behördlich verordneten Senkungen der Apothekenspannen wird es wirtschaftlich immer schwieriger, einen qualitativ hochwertigen Apothekenbetrieb zu führen und die vielfältigen Apothekerleistungen zu erbringen. Wie soll das funktionieren, wenn der Staat und die Sozialversicherungen Einsparungen im Gesundheitsbereich immer nur im Arzneimittelbereich vornehmen? Ungelöst ist das Problem der Kompetenzverteilung zwischen Arzt und Apotheker. Die Patientenbetreuung könnte wesentlich sicherer und effizienter gestaltet werden, wenn die größtenteils bisher unentgeltlich vom Apotheker zur Verfügung gestellten Serviceleistungen systematischer und umfassender im Rahmen einer Kooperation zwischen Arzt und Apotheker genützt würden. Hervorzuheben ist, daß viele Leistungen der Apotheker zur besseren Gesundheitsvorsorge derzeit ohne finanzielle Abgeltung erbracht werden. Gefahren für die Gesundheit der Menschen erwachsen aus neoliberalen Strömungen, Versandhandel und gefälschten Präparaten. Arzneimittelsicherheit ist für die Menschen von größter Wichtigkeit.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine große Rolle. Ich habe alle meine Angestellten selbst ausgebildet, sowohl viele Pharmazeuten als auch pharmazeutisch-kaufmännische Assistenten. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Für mich zählen Ehrlichkeit, Fleiß und Loyalität. Zudem erkundige ich mich immer bei ihren ehemaligen Lehrern.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Es gibt Lob und auch eine Extrabelohnung.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich werde schon als Chefin gesehen, aber mit sozialer Note. Ich beschäftige viele langjährige Mitarbeiter in meinem Unternehmen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind alle erstklassig ausgebildet, zeichnen uns durch den beratenden Umgang mit Kunden aus und sind fast rund um die Uhr erreichbar: Die Apotheke ist rund 300 Nächte und zusätzlich an 40 Sonntagen pro Jahr besetzt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gelingt mir gut, die beiden Bereiche zu organisieren. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Permanente Fortbildung ist für mich selbstverständlich. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Es muß sich jeder der Zeit anpassen, in der er lebt. Ich würde den jungen Menschen raten, fleißig zu sein, den Beruf ernst zu nehmen, mit Freude an seine Arbeit heranzugehen und sich nicht unterkriegen zu lassen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Heute lege ich großes Augenmerk darauf, gesund zu bleiben.
Ihr Lebensmotto?
Frohsinn und Freude bereiten.