Zum Erfolg von Wolfgang Kren
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg sehe ich dann als gegeben, wenn ich in der Früh mit Vorfreude in das Büro fahre und abends zufrieden nach Hause zurückkehre. Wenn man generell nur die großen Erfolge zählt, so stellt das keine große Befriedigung dar. Die vielen kleinen und oft sehr wichtigen Erfolgserlebnisse bedeuten mir besonders viel, auch im privaten Bereich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Jeder Tag im Büro bietet Neues - die Abwechslung im Beruf bereitet mir große Freude. Insofern betrachte ich mich als erfolgreich. Auch die Tatsache, daß uns die Konkurrenz mittlerweile mit ganzem Respekt als Marktführer anerkennt, ist wohl ein sehr wichtiges Kriterium, um mich erfolgreich zu fühlen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Im geschäftlichen Alltag ist es wichtig, sehr genau und umsichtig zu arbeiten. Ich suche mir immer berufliche Nischen aus, wo es noch auf Visionen ankommt, und arbeite mit Leib und Seele für das jeweilige Unternehmen. Es ist ein Segen (und manchmal auch ein Fluch), mit Idealismus zu arbeiten, denn ich arbeite weit mehr als 50 Wochenstunden. Mir war es immer wichtig, mich weiterzuentwickeln und nie stehenzubleiben. Auch setze ich mich voll und ganz für die Bedürfnisse meiner Mitarbeiter ein.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin kein Freund von Entscheidungsverzögerungen. Bevorzugt treffe ich klare und rasche Entscheidungen, zu denen ich auch stehe. Ob sie richtig sind, kann man ohnehin oft erst später nachvollziehen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Für mich ist der Mensch sehr wichtig - das ist eigentlich ganz normal in einer Firma, in der die Leistung zählt. Diese wird dann erbracht, wenn man seiner Umgebung überdurchschnittlich viel Aufmerksamkeit widmet.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Der Aufbau eines Teams ist das eigentliche Kriterium im Vertrieb. Mitarbeiter mit Herz sind mir im Außendienst lieber als Verkaufskanonen, die meinen, einfach alles verkaufen zu können.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Neben der Affinität zu Tieren muß ein neuer Mitarbeiter auch über Einsatzfreude verfügen und sich mit der Unternehmensphilosophie identifizieren können.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir produzieren Tierfutter auf dem Standard von Babynahrung. Höchste Qualität, Respekt vor dem Tier und Wissenschaftlichkeit sind Hauptbestandteile unserer Philosophie. Die Betonung des technischen Aspekts zugunsten der Orientierung an Tieren (und nicht an Konsumenten) treibt uns zur permanenten Innovation an. Wir betreiben keine emotionsgeladene Werbung für den Konsumenten. Im Trockennahrungsbereich bieten wir eindeutige Vorzüge gegenüber anderen, und zudem konnten wir uns auch als Preisführer etablieren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Vereinbarkeit dieser beiden Lebensbereiche war manchmal schwierig, aber meine Einsatzbereitschaft liegt eben in meiner Natur. Ich arbeite jedoch auch für eine Zukunft, in der ich mehr Zeit für mein Privatleben aufbringen kann.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich empfehle jedem jungen Menschen, viel zu fragen und wenig zu glauben. Es ist wesentlich, hinter den Vorhang zu schauen und alles zu hinterfragen. Wer ständig Interesse für Neues zeigt, drückt hohe Lernbereitschaft aus. Schulwissen und Lebenswissen sind nicht immer dasselbe.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel, Geschäftsführer zu werden, habe ich statt mit 35 schon mit 33 Jahren erreicht. Heute ist es mein Ziel, Royal Canin zum Gesamtmarktführer in Österreich zu machen. Als Marktführer im Trockennahrungssegment tragen wir die strategische Verantwortung dafür, wie schnell sich der Markt weiterentwickelt. Produkttechnisch gibt es bei uns auch weiterhin viele Innovationen, die wiederum neue Wege der Distribution erfordern werden.