Zum Erfolg von Mario Francesconi
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine mir gesetzten Ziele in einer angemessenen Zeit zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich schon als erfolgreich. Ich habe mir hohe, aber nie zu hohe Ziele gesetzt. So wollte ich schon als Volksschüler Arzt für Innere Medizin werden, und zu diesem Entschluß trugen Bekannte der Familie, die auch Ärzte waren, bei. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich unterscheide Menschen, die etwas erreichen, in zwei Gruppen: die einen sind die begabten Chaoten, die anderen die fleißigen Systematiker. Ich gehöre sicherlich zur zweiten Gruppe. Das heißt aber natürlich noch lange nicht, daß jeder Unbegabte durch Fleiß etwas erreichen kann. Ich setze mir erreichbare Ziele, die ich dann beharrlich verfolge. Ich weiß auch, daß die Zeit mitarbeitet.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Hier gehe ich eher analytisch vor. Ich versuche, einen Komplex in seine Einzelbestandteile zu zerlegen und diese dann Kategorien zuzuordnen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich meine Habilitation erhielt, fühlte ich mich erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich habe mich immer dafür entschieden, die Dinge ehrlich anzugehen, mich nicht auf Protektion oder Nepotismus zu verlassen, und diese Entscheidung hat mich zweifellos auch zum Erfolg gebracht.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, selbstverständlich. Da gab es zum Beispiel Prof. Klaus Lechner, der mir mit Akribie eine Form der klinischen und publikatorischen Systematik beigebracht hat, die auch in anderen klinischen Bereichen anwendbar ist, und die für mich eine Leiter zum Erfolg darstellte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die drei Additivfacharztanerkennungen waren für mich ein sehr deutliches Zeichen der Anerkennung.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde wohl als jemand gesehen, der zwar delegiert, aber trotzdem den Überblick nicht verliert. Für das Umfeld ist das vielleicht nicht immer angenehm, aber die Mitarbeiter wissen, daß dies effizient ist, und daß ich jemand bin, der seine Mannschaft auch verteidigt. Die Leistung meiner Mannschaft hefte ich mir dann aber auch nicht auf meine Fahnen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir sind ein relativ kleines Haus und sehr spezialisiert. Doch wir verfügen über alle notwendigen Bereiche: Röntgen, Labor, physikalische Therapie, Diätbüro, etc. Natürlich sind die Mitarbeiter von entscheidender Bedeutung für das gute Funktionieren des Hauses. Wir sitzen ja alle in einem Boot.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? An erster Stelle steht sicher die fachliche Qualifikation, aber gleich danach kommt die Teamfähigkeit. Ohne Teamfähigkeit nützt mir der beste Fachmann nichts. Dieses Schlagwort umfaßt eine ganze Menge an guten Eigenschaften. Aber im Grunde genommen sollten sich beide Bereiche die Waage halten.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, daß ich als gerecht gesehen werde. Denunziantentum schätze ich überhaupt nicht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Seitdem ich in zweiter Ehe mit einer Ärztin verheiratet bin, die nicht nur Internistin, sondern auch diabetologisch tätig ist, lassen sich diese beiden Bereiche sehr gut miteinander vereinbaren. Auf den gemeinsamen Reisen schalten wir dann von allem anderen vollkommen ab.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende sehr viel Zeit, etwa 30 Prozent meiner Zeit, für Weiterbildung. Ich referiere einerseits selbst und besuche andererseits auch die entsprechenden Kongresse.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man lernt nie aus. Das Arbeiten in leitender Stelle ist immer auch ein Arbeiten in lernender Stelle. Man ist nie wirklich am Ziel.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in diesem Haus eine sehr hohe Mitarbeiter- und Patientenzufriedenheit erreichen.
Ihr Lebensmotto?
Beharrlichkeit führt zum Erfolg.