Zum Erfolg von Robert Denifl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich ein Gefühl der Zufriedenheit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In der Politik ist es ein ständiges Auf und Ab, und ich habe damals aus meiner Niederlage gelernt, daß es nicht allein auf gute Arbeit ankommt, sondern auch auf die Vermarktung seiner Erfolge.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Manchmal gehe ich kritische Punkte zaghaft an, aber generell ist es sehr wichtig, einen geregelten Ablauf zu haben und seine Aufgaben zu kennen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich freute mich sehr über die bestandene Matura und finanzierte mir mein Studium selbst, da mein Vater früh verstarb. Ich führte daher schon in jungen Jahren ein selbständiges Leben und empfinde mich seitdem als erfolgreich.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Man soll über genug Selbstbewußtsein verfügen, um seine eigenen Vorstellungen zu verwirklichen, und nicht anderen nacheifern.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vorbild war mein Onkel, ein sehr intelligenter Mensch, der auch in der Politik tätig war. Er arbeitete vorher bei der Tiroler Tageszeitung, flüchtete während des Krieges ins Ausland und fand in der Pariser Botschaft eine Beschäftigung. Weiters prägten mich mein fleißiger Vater und meine Mutter, die mich, gezeichnet durch ihre Gefangenschaft während des Krieges, sehr liberal erzogen. Meine Mutter war eine sehr interessante Persönlichkeit, die jedem half, so gut sie konnte, und daher manchmal sogar bis zum Landeshauptmann vordrang. Sie gründete damals den AAB in Fulpmes und wäre als erste Frau in Tirol in den Gemeinderat eingezogen, wenn sich nicht der damalige Bürgermeister dagegen gewehrt hätte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Obwohl üblicherweise ein Bürgermeister als Obmann des Abwasserverbandes fungiert, wurde ich damals als Vizebürgermeister in dieses Amt gewählt, da man großes Vertrauen in mich hatte. Durch die gewissenhafte Ausübung einiger Ämter hatte ich großen Einfluß im gesamten Stubaital und schnitt bei den Wahlen immer recht gut ab, da ich einige Erfolge nachweisen konnte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich sehe Handlungsbedarf, was das Sterben der Dorfzentren betrifft. Junge Familien siedeln sich eher außerhalb der Gemeinde an, und es stehen immer mehr Häuser im Ortszentrum leer.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin bei den meisten Dorfbewohnern recht beliebt und interessiere mich auch für ihre Anliegen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne gute Mitarbeiter funktioniert kein Betrieb, und ich bin sehr zufrieden mit der Arbeitsleistung unserer Gemeindebediensteten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
In unserer Gemeinde wählt der Gemeindevorstand die Mitarbeiter aus, und ich werde in diese Entscheidung involviert oder treffe dabei manchmal die endgültige Entscheidung.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Mitarbeiter kennen ihren Tätigkeitsbereich, und ich lobe sie auch gerne, wenn sie ihre Arbeit gut machen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, daß mich meine Mitarbeiter ganz gut leiden können und meine Erfahrung schätzen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Fleiß, Verständnis füreinander und ein guter Zusammenhalt sind wesentlich, auch, sich für seine Mitarbeiter einzusetzen, seine Wurzeln zu kennen und auf die heimische Kultur zu achten. Ich bin meiner fleißigen Frau, die mich oft entbehren muß, sehr dankbar für ihre Unterstützung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich möchte ich den Jugendlichen ein größeres sportliches Angebot bieten, da ich sportliche Betätigung für sehr wichtig halte. Die Wiederbelebung des Ortskernes sowie einige andere Projekte, die kurz vor ihrer Verwirklichung stehen, möchte ich im Auge behalten. In privater Hinsicht wünsche ich mir, daß es meiner Familie weiterhin gut geht, und daß wir stets zusammenhalten.