Zum Erfolg von Karl-Heinz Schönherr
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich persönlich, mein Leben entsprechend meinen Vorstellungen zu gestalten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich betrachte mich als erfolgreich, da ich meine Ziele realisieren konnte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Ausbildung sowie gute Kontakte waren zu Beginn dafür verantwortlich, daß mir sofort die Position eines Werkmeisters übertragen wurde. Ich absolvierte in weiterer Folge viele zusätzliche Ausbildungen, für die auch glücklicherweise stets die Kosten übernommen wurden. Darüber hinaus war auch mein persönliches Engagement maßgeblich für meine Erfolge.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich begegne jeder Art von Herausforderung sehr positiv. Probleme sind dazu da, um gelöst zu werden, und ich messe dabei dem gemeinsamen Gespräch eine große Bedeutung bei, denn dadurch findet man eigentlich immer einen Weg, ein Problem zu lösen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nach drei Jahren harter Arbeit bei den Hochstubai-Liftanlagen, als sich die ersten Erfolge einstellten und wir wieder aus eigener Kraft investieren konnten, sah ich mich persönlich als erfolgreich. Mein Stellenwert in unserem Betrieb stieg, und ich nahm deswegen eine bessere Verhandlungsposition den anderen Gesellschaftern gegenüber ein.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
In den letzten Jahren konnte ich meine Ziele aufgrund einiger erfolgreicher Entscheidungen verwirklichen. Für mich persönlich stellte die Entscheidung, die Geschäftsführung zu übernehmen, eine sehr erfolgreiche dar, da ich diese Position ursprünglich nicht angestrebt hatte.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Die Originalität ist das Um und Auf eines jeden Betriebes, denn die eigene Handschrift, die nach außen transportiert wird, zeichnet eine gute Firma aus. Bei uns beginnt das bereits dadurch, daß unsere Mitarbeiter ihre Ideen und Lösungsvorstellungen einbringen können.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Der Besitzer jenes Werks, bei dem ich als Werksmeister tätig war, sowie der derzeitige Aufsichtsratsvorsitzende unseres Betriebes zeigten mir, wie man Probleme mit viel Feingefühl lösen kann.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es sind die kleinen Dinge, die mich sehr freuen, wie etwa positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Wir haben auch einige Auszeichnungen erhalten, die mir persönlich aber nicht viel bedeuten.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Da nur noch zwölf Prozent der gesamten europäischen Bevölkerung den Schisport ausüben, wird in Zukunft ein riesiges Problem auf die ganze Branche zukommen. In der Seilbahnbranche werden große Investitionen getätigt, doch es wird zuwenig auf Familien oder junge Leute eingegangen, die weniger Urlaubsbudget zur Verfügung haben. Das Hauptaugenmerk wird leider auf den Wintersport gelegt, und die vielseitigen Möglichkeiten im Sommer werden zuwenig beworben.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mein Umfeld betrachtet mich als ehrgeizig und als überaus engagiert. Ich genieße allgemein einen sehr guten Ruf.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Unsere Mitarbeiter sind für mich das Kapital des Betriebes.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Einerseits muß die Ausbildung unseren Ansprüchen genügen, andererseits achte ich auch auf den Charakter der Bewerber. Unsere Mitarbeiter müssen im Team harmonieren, was in unserem Betrieb auch der Fall ist. Der letzte Personalwechsel vollzog sich vor zehn Jahren, und seither beschäftigen wir dieselben Mitarbeiter.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die Mitarbeiter können ihre eigenen Ideen verwirklichen, da sie vor Ort am besten wahrnehmen, was man verändern könnte. Wir ermöglichen unseren Mitarbeitern auch Schulungen, die nicht nur den technischen, sondern auch den sozialen und kommunikativen Bereich abdecken, was mittlerweile sehr gut angenommen wird.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, daß ich als sehr kooperativ und kollegial wahrgenommen werde. Manchmal wünschen sich unsere Mitarbeiter sogar, daß ich mit unseren Kunden - falls es notwendig sein sollte - härter ins Gericht gehe, aber das entspricht nicht meiner Art. Ich betrachte uns als Dienstleistungsbetrieb, agiere daher sehr verständnisvoll und versuche auch unsere Gäste, die gegen das Gesetz verstoßen, durch ein gutes Gespräch zur Vernunft zu bringen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich habe den Betrieb in komplett andere Bahnen gelenkt, und wir haben versucht, uns in Nischen zu etablieren. Die Forcierung des Ausbaus der Wanderwege und der Rodelbahnen bewirkte vor allem im Sommer, aber auch im Winter enorme Zuwächse. Der Höhepunkt im letzten Jahr war die Inbetriebnahme der neuen, mit Gondeln ausgestatteten Bahn, was wiederum eine große Frequenzsteigerung bewirkte. Eine weitere Stärke ist unser hohes Maß an Flexibilität, da unser Betrieb relativ klein ist und wir daher kurzfristig Sonderfahrten durchführen können. Unsere Bahn hat außerdem viermal am Abend geöffnet, wodurch wir wiederum anderen Betreibern voraus sind. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich verhalte mich absolut kooperativ und befürworte jegliche Zusammenarbeit, angefangen vom Mitarbeitertausch bis hin zum Materialaustausch oder dem Kartenverbund, womit wir stets gute Erfahrungen machten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Durch meine große Einsatzbereitschaft habe ich speziell im Winter weniger Zeit für meine Familie. Doch ich nütze jede freie Minute für meine Familie und nehme mir auch ganz bewußt zwei Tage in der Woche für sie Zeit.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche mindestens zwei Seminare pro Jahr und nehme manchmal auch an Mitarbeiterschulungen teil.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Geld ist nicht alles.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich versuche, in den nächsten Jahren eine konstante Leistung der Seilbahn zu erreichen und in zwei Jahren einen gewissen Umsatz zu erbringen. Privat möchte ich später den Sprung in die berufliche Selbständigkeit schaffen und damit meinen persönlichen Interessen nachgehen.
Ihr Lebensmotto?
Gestalte dein Leben so, daß du dich wohl fühlst.