Zum Erfolg von Patricia Hohenberg
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich empfinde es als Erfolg, etwas zu leisten und an etwas mitzuwirken, das auch anderen Menschen nützt. Ein Beispiel dafür ist das Naturschutzprojekt Biosphäre Austria, dem ich vorstehe. Ich sehe es auch als einen persönlichen Erfolg, daß dieses Projekt heute über die österreichischen Landesgrenzen hinaus bekannt und beispielgebend ist.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Die Unterstützung meiner Mutter und der Rückhalt in der Familie waren wichtige Faktoren, um die an mich gestellten Anforderungen erfolgreich zu bewältigen. Ein gewisses Quentchen Glück war aber natürlich auch mit im Spiel.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Indem ich mich meinen Aufgaben stelle und versuche Probleme, schnellst möglich zu lösen.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Die Forstwirtschaft ist eine von Männern beherrschte Domäne, und auch im Bereich des Naturschutzes sind Frauen in der Minderzahl. Um sich als Frau hier durchzusetzen und entsprechende Anerkennung zu erlangen, ist ein deutlich höherer Einsatz erforderlich.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich bin nun seit elf Jahren aktiv im Naturschutz tätig. Es dauerte rund drei Jahre, bis die von mir gesetzten Maßnahmen die gewünschten Auswirkungen zeigten. Ab diesem Zeitpunkt empfand ich mich dann auch als erfolgreich.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Speziell in der Fotobranche ist es sehr kostspielig und zeitaufwendig, neue Systeme und Techniken zu entwickeln. Daher halte ich den Weg der Weiterentwicklung in unserem Bereich für einfacher.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Die persönliche Begegnung mit dem Verhaltensforschers und Nobelpreisträgers Konrad Lorenz hat mich sehr beeindruckt. Auch die Begegnung mit Prinz Bernhard der Niederlande, der das Projekt Biosphäre Austria fördert und mit dem mich eine persönliche Bekanntschaft verbindet, war beeindruckend.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich empfinde es als große Anerkennung, daß das Projekt Biosphäre Austria große Vorbildwirkung hat und dazu führte, daß in Ländern wie Kanada, Frankreich, Deutschland und Tschechien ähnliche Projekte entstanden.Welche Probleme scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein Problem sehe ich darin, daß die Industrie trotz des Wechsels zur Digitalfotografie nach wie vor Equipment für die Analogfotografie produziert. Im Fotohandel ist es heute sehr schwierig, die Lagerbestände der Analogkameras zu verringern.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die richtigen Mitarbeiter zu haben ist eine wichtige Voraussetzung, da viele Aufgaben nur im Team zu bewältigen sind.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Meine Mitarbeiter zeichnen sich durch ein hohes Maß an Integrität und Zuverlässigkeit aus, und diese Eigenschaften sind mir sehr wichtig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
In erster Linie versuche ich meinen Mitarbeitern selbst ein gutes Beispiel zu geben.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, daß ich von meinem Team als angenehme Chefin gesehen werde, die immer ein offenes Ohr ihre Sorgen und Probleme hat. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Serviceleistungen, das Know-how unseres gut geschulten Personals und die persönliche Beratung der Kunden unterscheiden uns von den großen Handelsketten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das gelingt mir durch die konsequente Trennung der beiden Bereiche. Ich setze Prioritäten und reserviere mir die Zeit zum Ausspannen, um mein Leistungsvermögen nicht zu beeinträchtigen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Besonders durch den Wechsel zur digitalen Fotografie ist es heute wichtig, immer auf dem neuesten Informationsstand zu sein, um den Kunden ein perfektes Service bieten zu können. Dafür ist permanente Lernbereitschaft erforderlich. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die Zeit ist sehr schnellebig geworden, und wir sind heute den ständigen Manipulationen der Medien ausgesetzt. Ich rate der nächsten Generation, sich mehr Zeit zu nehmen und kritisch zu hinterfragen, ob es wirklich sinnvoll ist, jedem Trend zu folgen.