Zum Erfolg von Sonja Reumüller
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich ist Erfolg gleichbedeutend mit zufriedenen Kunden. Dazu gehört, ihnen bei Problemen unkompliziert, rasch und flexibel Hilfestellung zu bieten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, da wir sehr viele zufriedene Stammkunden - vor allem große Unternehmen wie Manner, die Bäckerei Mann, Agrana Zucker oder die Wiener Linien - haben, sehe ich mich auch als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich führe das Unternehmen bereits in vierter Generation, und durch die jahrzehntelange Erfahrung in der Branche ist das Fachwissen entsprechend groß. Dieses Know-how in die Praxis, in den Verkauf umzusetzen, ist sicherlich ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Ich selbst bin ein Mensch, der neuen Dingen offen gegenübersteht und keine Scheu hat, Herausforderungen anzunehmen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Als ich von einer reinen Mädchenschule in die HTL wechselte, war dies schon ein gewöhnungsbedürftiger Umstieg. Trotzdem konnte ich mich durchsetzen. Auch heute habe ich als Frau keinerlei Probleme in dieser technischen Branche.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater war sicherlich die prägendste Persönlichkeit auf meinem Berufsweg.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Elektromechanik-Reparatur ist leider eine Branche, die auf einem absteigenden Ast sitzt. Es werden nur die großen Unternehmen überleben, kleinere Firmen werden aufgrund des fehlenden Nachwuchses an Facharbeitern aussterben. Gott sei Dank sind wir von diesem Problem nicht betroffen, da wir zu den großen, etablierten Betrieben gehören. Außerdem bilden wir selbst regelmäßig Lehrlinge aus.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Es wird immer schwieriger qualifizierten Nachwuchs für unsere Branche zu bekommen. Wir sind bereits neue Wege der Mitarbeitersuche gegangen. So stellten wir bereits in Schulen den Beruf des Mechatronikers vor. Weiters luden wir Interessenten in unseren Betrieb ein, um die Praxis kennenzulernen. Wenn jemand Interesse an dieser Tätigkeit zeigt, dann kann er einige Schnuppertage bei uns verbringen. Firmenauflösungen sind meist eine gute Gelegenheit, um freiwerdendes Personal einzustellen. Grundvoraussetzung bei unseren Mitarbeitern ist eine Ausbildung in Elektrotechnik oder Elektro-Maschinenbau.Im Osten Österreichs gibt es nur einige Mitbewerber, welche wir nicht als Konkurrenten betrachten, denn jeder Betrieb spezialisierte sich auf ein bestimmtes Fachgebiet. Dabei kann es unter Umständen auch vorkommen, daß der Mitbewerber zum Kunden wird.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche die beiden Bereiche strikt zu trennen, wobei die Zeit für mein Privatleben eindeutig in den Hintergrund gedrängt wird. Umsomehr genieße ich die wenige Freizeit mit sportlichen Aktivitäten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ehe die Firma von meinem Vater übernommen wurde, bestand sie schon zwei Generationen lang unter dem Namen Karl Stadler. Sie beschäftigte sich von Anfang an mit der Reparatur von Elektromotoren und dem Handel mit Zubehör. Diese Erfahrung, die sich im Lauf der Jahre durch neue Geschäftsfelder immer weiter vergrößerte, ist ein wertvolles Kapital. Unsere Stärke sind die zahlreichen Standbeine von Reparatur über Service, Montage, Instandhaltung bis zum Handel von Motoren und Materialien. Weitere Bereiche sind die Sanitärelektronik, Antriebstechnik, Münzzähler und Sportgeräteservice.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche zwar hin und wieder Seminare, insgesamt bleibt für Fortbildung aufgrund der beruflichen Auslastung aber nur wenig Zeit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Der wichtigste Rat lautet: Entscheidet euch für einen Beruf, der euch wirklich interessiert und der euch Spaß macht. Alles andere ist verlorene Zeit.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Primäres Ziel ist es, den Betrieb weiterzuentwickeln, den Handel auszubauen und unsere vielen zufriedenen Kunden weiterhin zu halten.