Zum Erfolg von Ulrike Forstner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Im Alter auf mein Leben zurückblicken und sagen zu können, daß ich alle Probleme und Schwierigkeiten, die im Laufe der Zeit auf mich zu kamen, bewältigen konnte, ist Erfolg. Vor allem bedeutet Erfolg für mich auch, die richtige Balance zwischen Privatleben und dem Geschäft zu finden, denn die Familie darf durch das Streben nach Erfolg auf keinen Fall leiden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Früher nicht so, jetzt immer mehr. Nämlich insofern, als ich im inneren und äußeren Gleichklang zu leben vermag. Was ich mache, ist in Ordnung, stimmt mich zufrieden und mir Selbstvertrauen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Grundsätzlich sollte man ein Ziel vor Augen haben und es hartnäckig verfolgen. Natürlich treten manchmal Schwierigkeiten auf, aber aus solchen Tiefs versuche ich immer zu lernen. Ich glaube, daß es wichtig ist, Fehler zu erkennen und sie nicht noch einmal zu begehen. Eine positive Grundeinstellung und der Glaube an sich selbst helfen einem durch so manche schwere Zeit. Sehr großen Wert lege ich auch darauf, meinen Mitarbeitern ein gutes Vorbild zu sein. Nähe zum Kunden und persönlicher Arbeitseinsatz sind Dinge die ich von meiner Belegschaft erwarte und auch selbst praktiziere, denn nur als gut zusammengespieltes Team kann man als Unternehmen erfolgreich sein.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn ich das Problem erkannt und als solches akzeptiert habe, kann ich mir überlegen, wie ich eine positive Lösung herbeiführe. Es macht keinen Sinn, ewig lange darüber nachzugrübeln, wie es dazu kommen konnte oder nach Schuldigen zu suchen. Probleme kann man nur durch zügige Handlungen lösen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ja, manchmal habe ich das Gefühl, daß ich von Männern nicht ernst genommen werde. Besonders bei technischen Angelegenheiten nehmen Männer oft an, daß Frauen sich nicht auskennen. Aber Hartnäckigkeit und vor allem Selbstvertrauen haben sich in diesen Situationen für mich bewährt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich erst vor etwa drei Jahren. Ich habe mich bei der Übernahme des Betriebes nicht bewußt dafür entschieden. Die Selbständigkeit hat sich für mich durch die familiäre Situation ergeben. Ich Jahr 1999 stand ich außerdem vor der Entscheidung, eine große maschinelle Anschaffung zu tätigen oder mich in eine neue Richtung zu orientieren. Damals traf ich für mich die Entscheidung, das Geschäft weiterzuführen und mich auf diese Aufgabe zu konzentrieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja meine Mutter. Sie besaß sehr großes Durchhaltevermögen und war mit dieser Eigenschaft ein wesentliches Vorbild für mich.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Auf der einen Seite erhalte ich Anerkennung durch zufriedene Kunden und natürlich bin ich stolz darauf, wenn ich mit meinem Betrieb in einer guten finanziellen Lage bin.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Image der Textilreinigung ist nicht besonders gut - sie ist sozusagen ein notwendiges Übel, aber nichts besonderes, denn Kleidung hat an Wertschätzung verloren.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube auf jeden Fall als starke Frau mit Prinzipien und Durchhaltevermögen gesehen zu werden.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine große Rolle, da sie meine Vorstellungen und das Image des Betriebs zu den Kunden tragen und schließlich nur durch gute Mitarbeiter die Qualität der Arbeitsleistung konstant bleibt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Eine positive Einstellung zur Arbeit, Freude am Kontakt zu den Kunden und Teamfähigkeit sind für mich die wichtigsten Kriterien.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Indem ich den Mitarbeitern Lob ausspreche und ihnen Anerkennung zolle. Auch versuche ich auf ihre Wünsche, Belange und Probleme einzugehen und damit ein positives Arbeitsklima zu schaffen. Ein wichtiger Motivationsfaktor ist sicherlich auch, daß ich als Vorgesetzte mitarbeite und mir für keine Arbeit zu schade bin.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärke ist Flexibilität, das Eingehen auf die individuellen Probleme unserer Kunden und daß wir uns Zeit für Gespräche nehmen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Meine Preisgestaltung ist nicht an der Konkurrenz orientiert, sondern vor allem an der Kostendeckung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich nehme mir Zeit für das, was mir jeweils wichtig ist.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich halte es für wichtig, niemanden zu kopieren, sondern seinen eigenen Weg zu finden und diesen auch mutig zu beschreiten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte die Firma bis zu meiner Pensionierung weiterführen, gesund bleiben und finanziell abgesichert sein.