* o. Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz
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Profil
Zur Person
Service
Zur Karriere
Zur Karriere von Gerhard Botz
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich legte 1959 am Realgymnasium in Schärding die Matura ab und studierte anschließend Biologie, Geographie und Geschichte an der Universität Wien, legte jedoch den Schwerpunkt immer mehr auf Geschichte. Parallel dazu absolvierte ich 1962/63 einen Lehrgang in Filmgestaltung an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst in Wien. 1967 promovierte ich an der Universität Wien mit einer Dissertation aus Zeitgeschichte zum Dr. phil. Von 1966 bis 1968 war ich als Dokumentar im Tagblatt-Archiv des Instituts für Höhere Studien bzw. der Kammer für Arbeiter und Angestellte in Wien tätig, die sich mit einer breit angelegten Dokumentation beschäftigten. Im Zuge dieser Tätigkeit konnte ich wichtige Erfahrungen sammeln und Persönlichkeiten kennenlernen, die mich sehr prägten. 1968 bot sich mir die Möglichkeit, als Assistent von Univ.-Prof. Karl R. Stadler vom Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte der Universität Linz an einem zeitgeschichtlichen Forschungsprojekt mit dem Schwerpunkt Wien zur NS-Zeit mitzuarbeiten. Gemeinsam mit meiner jungen Familie übersiedelte ich nach Linz. Bis 1979 war ich als Universitätsassistent am Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte tätig und studierte von 1973 bis 1975 parallel dazu Soziologie und Sozialstatistik an der Universität Linz. 1976 und 1978 besuchte ich die Summer Schools in Quantitative Methods in History / Social Sciences an der University of Essex in Colchester, England, wo ich meine Kenntnisse erweiterte und beschloß, eine ähnliche Einrichtung in Österreich aufzubauen. 1976/77 erhielt ich ein Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung in Bochum und Berlin. Zu dieser Zeit hatte ich schon einige wissenschaftliche Arbeiten publiziert und meine Habilitation nahezu fertiggestellt. 1977 verstarb leider Univ.-Prof. Ludwig Jedlicka, bei dem ich in Wien studiert hatte. Es gab damals in Österreich nur drei oder vier Professuren für diese Studienrichtung, auch darum trug ich Sorge, meine Habilitation rasch fertigzustellen. Von 1979 bis 1980 war ich ao. Univ.-Professor für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte an der Universität Linz, 1980 wurde ich zum Universitätsprofessor für Österreichische Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte an der Universität Salzburg ernannt und hatte diese Funktion bis 1997 inne. Da ich meiner wissenschaftlichen Linie treu blieb, rief ich damit einige Widerstände auf den Plan. Seit 1982 bin ich Leiter des Ludwig Boltzmann-Instituts für Historische Sozialwissenschaft, Salzburg-Wien. 1985 war ich Gastprofessor an der University of Minnesota, Minneapolis, und 1986 sowie 1987 an der Stanford University.
Zum Erfolg
Zum Erfolg von Gerhard Botz
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mich selbst verwirklichen zu können. Wenn ich von meiner Tätigkeit darüber hinaus noch leben kann, werte ich dies als zusätzlichen Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, da ich stets bestrebt war, eine Tätigkeit auszuüben, die mir Freude bereitet. Ich habe meinen beruflichen Erfolg nie in diesem Maße angestrengt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Mein Engagement und meine Selbstdisziplin waren letzten Endes für meinen Erfolg ausschlaggebend, aber auch Risikobereitschaft und der progressive und intensive Gedankenaustausch mit anderen Menschen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Neben Univ.-Prof. Friedrich Heer, dessen Vorlesungen ich gerne besuchte, möchte ich hier Josef Toch, Leiter des Tagblatt-Archivs, und den aus England zurückgekehrten Prof. Karl Stadler, der mir als seinem Assistenten großen Freiraum gewährte, nennen. Sie haben mich wesentlich beeinflußt, mir aber gleichzeitig auch den nötigen Raum gegeben, um meinen eigenen Weg zu finden. Last but not least hat mich meine Frau positiv beeinflußt und unterstützt.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich bin mit meinen Studenten auf keinen Fall per Du, da ich in dieser Hinsicht eine Vermengung von Beruflichem und Privatem nicht als vorteilhaft erachte. Persönlich konnte ich diese beiden Bereiche nicht immer trennen, da ich oft zu Hause arbeitete und auch viel im Ausland unterwegs war.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mein Rat lautet, eigenes Denken ohne Angst zu wagen, da sie nur hinderlich ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich stürze mich wieder in internationale Forschungsprojekte und habe vor, innerhalb der neuen Universitätsstruktur meine Ideen einzubringen, ohne mich selbst zu verleugnen. Auch möchte ich mich weiterhin mit meinen eigenen Forschungen beschäftigen.
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