* Prof. Johann Schleich
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Zur Person
Service
Zur Karriere
Zur Karriere von Johann Schleich
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich wuchs in Feldbach auf, wo ich die Volks- und Hauptschule besuchte. Nach Abschluß der Schule absolvierte ich von 1960 bis 1963 eine Malerlehre bei Josef Goll in Feldbach. Anschließend entschied ich mich jedoch für eine berufliche Laufbahn beim Militär. Aufgrund meiner vielseitigen Interessen las ich sehr viel und hatte bereits neben meiner Malerlehre die verschiedensten Kurse absolviert, darunter auch die Abendmatura. Beim Militär machte ich bald sämtliche Ausbildungsstufen durch, von den Chargenkursen über die Unteroffiziersakademie bis zu Wirtschaftsausbildungen in Wien. Die Prüfungen legte ich durch die Bank mit Auszeichnung ab. Bereits im Alter von 21 Jahren wurde ich zum Leiter der Verpflegsverwaltung ernannt. Im Laufe der Zeit revolutionierte ich das Essen beim Bundesheer, und später verfaßte ich die beiden offiziellen Bundesheer-Kochbücher „Grenadiermarsch“ und „Gulaschkanone“. Ein drittes Bundesheer-Kochbuch ist derzeit in Arbeit. Meine journalistische Tätigkeit nahm 1975 ihren Anfang. Damals war ich Leiter des Heimatmuseums in Feldbach. Ein ehemaliger Schulfreund, der bereits in Graz als Journalist tätig war, gründete die Regionalzeitung Raabtaler Bildpost, und ich kümmerte mich um die redaktionellen Beiträge. 1977 begann ich für die Tagespost kleine Beiträge im Regionalteil zu schreiben. Bereits nach einer Woche zitierte mich der Lokalchef Herr Schwarz zu sich ins Büro nach Graz. Ich dachte, er wäre mit meiner Arbeit nicht zufrieden und wollte mich feuern, doch er erteilte mir kurzerhand den Auftrag, eine ganze Seite zum Thema Schnapsbrennen zu verfassen. „Sie sind ein Talent“, sagte er noch. Ich kaufte umgehend sämtliche Fachbücher zum Thema, konsultierte eine Familie hier in Feldbach, die mich über alle traditionellen Bräuche informierte, und machte dazu einige wirkungsvolle Fotos. Der Beitrag verhalf mir zum Durchbruch als Journalist. 1978 gründete ich meine Presseagentur Schleich-Press. Ich schrieb in der Folge für die Kleine Zeitung, die Sonntagspost, die Bunte, den Kurier, die Kronenzeitung und viele andere namhafte Blätter und verfaßte Nachrichtentexte für den Rundfunk. Die von mir recherchierte Reportage zum Pawlik-Mord ging rund um die Welt. Fast zeitgleich mit meiner journalistischen Karriere begann auch meine Karriere als Buchautor. Anfangs verfaßte ich Ortschroniken aus der Gegend und schrieb Sagen aus dem Volksmund nieder. In der Sonntagspost wurde eine 156 Seiten umfassende Sagen-Serie abgedruckt. Die Anzahl meiner bisher veröffentlichten Bücher beläuft sich auf rund 40.
Zum Erfolg
Zum Erfolg von Johann Schleich
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, das zu tun, womit ich mich identifizieren kann, aber auch, meine Tätigkeit entsprechend honoriert zu sehen. Als ich zur Zeitung kam, hatte ich auf einen Schlag zwei Einkommen, und damit fühlte ich mich schon erfolgreich, denn Honorar ist nun einmal ein Zeichen des Erfolges. Auch Anerkennung von außen bedeutet für mich Erfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Am Anfang standen eine gewisse Grundbildung, Zielstrebigkeit und Fleiß. Hinzu kamen mein Bedürfnis und meine Bereitschaft, kontinuierlich weiterzulernen. Von anderen Meinungen ließ ich mich nie beeinflussen. Eine Triebkraft war für mich natürlich auch die Möglichkeit, durch meine journalistische Tätigkeit ein entsprechendes Einkommen zu erzielen. All diese Faktoren waren für meinen Erfolg ausschlaggebend.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Einen bestimmten Zeitpunkt kann ich nicht nennen. Ich kann nur sagen, daß ich auf einige Bücher zum Thema Brauchtum, die ich geschrieben habe, schon sehr stolz bin. Da denke ich mir schon, das soll einmal einer nachmachen, wenn er kann, denn da stecken mehr als 40 Jahre harter Arbeit dahinter. Mein Buch zur Volksmedizin, mein meistverkauftes Buch, war ein Glückstreffer, stellt für mich persönlich jedoch trotzdem nicht den größten Erfolg dar.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Mit dem ehemaligen Landeshauptmann Dr. Krainer war ich befreundet, und auch zur ehemaligen Frau Landeshauptmann Klasnic habe ich bis heute ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Vor wenigen Tagen erhielt ich von ihr einen handgeschriebenen Brief, in dem sie mir mitteilte, ich zähle zu den wenigen Journalisten in der Steiermark, denen sie stets begegnen möchte. Diese Form der Anerkennung freut mich natürlich. Ein Journalist sagte vor vielen Jahren zu mir: Gell, Sie können zuhören! - Wieso?, fragte ich. Na, Ihre Berichte sind anders!
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ob jemand Mediziner ist, Jurist oder Maurer, wichtig ist der Umgang mit den Menschen. Man soll sich eine gewisse Freundlichkeit bewahren, nicht glauben, daß man so gescheit ist - denn das ist niemand - und sich nicht täuschen lassen von dieser Freizeitpropaganda, wie sie in vielgehörten österreichischen Radiosendern praktiziert wird. Denn ohne Arbeit kann es nicht gehen, und Arbeit muß Freude machen. Schließlich rate ich den jungen Menschen, allen Dingen gegenüber eine positive Einstellung zu entwickeln.
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