Zum Erfolg von Christian Reiter
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, daß es meiner Frau und mir gut geht, daß ich beruflich selbständig und so mein eigener Herr bin.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als durchschnittlich erfolgreich. Ich muß genauso arbeiten wie alle anderen, ich habe Frau und Kind, wir sind gesund, und es geht uns gut.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend war, daß wir in unserem Betrieb immer sehr bodenständig waren und auch hinsichtlich der Preisgestaltung die kleinen Leute nicht ignoriert haben. Ich wollte nie nur für die Oberen Zehntausend frisieren.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wir leben natürlich von der Zufriedenheit unserer Kundschaft, die unseren Salon gerne aufsucht. Berufliche Probleme kann man nicht nach Schema F lösen. Ich erfahre große Unterstützung seitens meiner Mitarbeiter, die nicht jedes Problem an mich herantragen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erfolgreich sehe ich mich dann, wenn ich alles zur Zufriedenheit meiner Kunden und Mitarbeiter erledigt habe. Der Erfolg läßt sich dann messen, wenn Kunden immer wieder kommen und Mitarbeiter schon zehn oder 20 Jahre im Salon arbeiten.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Meines Erachtens ist Originalität besser. Jeder Mensch ist ein Individuum, und jemanden zu kopieren ist nicht meine Sache.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, und zwar meine Großmutter. Ich habe bei ihr gelernt, und sie fasziniert mich noch immer. Sie ist seit ihrem 15. Lebensjahr Friseurin und arbeitet noch immer gerne im Salon mit.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich werte es als Anerkennung, wenn der Salon gut läuft. Ich erhalte auch Anerkennung von meiner Verwandtschaft, die mich darin bestärkt, weiterzumachen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt 72 angemeldete Friseure in Wels, (das 60.000 Einwohner zählt), und das ist zu viel. Den Pfusch in unserer Branche kann man nicht abstellen, denn jede Friseurin arbeitet zumindest auch für ihre Verwandtschaft.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter müssen zuverlässig und ehrlich sein, der Firma gegenüber sehr loyal. Diese Loyalität beruht auch auf Gegenseitigkeit.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Hin und wieder verbringen wir gemeinsame Abende. Wir organisieren einen Schitag, und ich begleite meine Mitarbeiter auch auf Fachseminare.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Zuverlässigkeit, unsere Bodenständigkeit, unsere fachliche Kompetenz und unsere Beständigkeit über die Jahre hinweg.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir haben sehr viele Mitbewerber, doch ich persönlich hege kein Konkurrenzdenken.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Vereinbarkeit dieser beiden Bereiche gelingt mir sehr gut, weil ich eine geregelte Geschäftszeit habe.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich wende zumindest 15 bis 20 Tage pro Jahr für meine Weiterbildung auf, wobei es sich nicht immer um Fachspezifisches handelt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Junge Leute sollen die Schnupperlehre in mehreren Berufen nützen, auch mit ihren Eltern sprechen und auf deren Lebenserfahrung zurückgreifen. Jungunternehmern rate ich, am Boden zu bleiben, nicht größenwahnsinnig zu werden und Mitarbeiterfluktuation zu vermeiden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, weiterhin erfolgreich zu arbeiten und meine Kunden zufriedenzustellen.
Ihr Lebensmotto?
Niemals aufgeben, denn aufgegeben wird nur ein Brief.