Zum Erfolg von Isabella Reinbacher
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich mit meiner Arbeit anderen Menschen Freude bereite und dafür auch Anerkennung bekomme, sehe ich das als persönlichen Erfolg.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin sehr ehrgeizig, und wenn ich mir etwas in den Kopf setze, bringe ich es auch zu Ende. Man soll von seinen Plänen, Ideen und Wünschen nicht nur reden, sondern sie auch in die Tat umsetzen. Reden ist Silber, handeln ist Gold. Ich bin neugierig, zielstrebig und kreativ und vertrete meinen Standpunkt mit einer gewissen Sturheit.Wie begegnen Sie den Herausforderungen des beruflichen Alltags? Wenn ich den Auftrag für eine künstlerische Arbeit bekomme oder selbst eine Idee habe, muß dieses Projekt zunächst ein wenig in mir schlummern und reifen. Ich beschäftige mich mit allen Details und dann lege ich mit voller Kraft los. Je näher ich dann der Fertigstellung komme, desto energiegeladener und aktiver werde ich.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich als freischaffende Künstlerin habe da weniger Probleme. Leider ist aber die Ansicht, eine Frau gehöre ins Haus und an den Herd, noch immer weit verbreitet. Die Arbeit einer Hausfrau und Mutter wird vielfach völlig unterschätzt, denn in Wahrheit managt sie einen Kleinbetrieb.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Stiefgroßvater Johann Hinterleitner war die prägende Persönlichkeit meiner Kindheit und Jugend. Er war hart, aber herzlich und ich habe sehr viel von ihm gelernt - über das Leben, den Umgang mit Menschen, über Gartenarbeit, Motivation und Anerkennung.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Der künstlich angelegte Kalvarienberg mit seinen wunderschönen Kapellen ist das Wahrzeichen von Maria Lanzendorf. 2001 sollte das 300-Jahre-Jubiläum gefeiert werden, doch die Anlage war ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Also rief ich 1997 die Initiative Rettet den Kalvarienberg ins Leben und organisierte die Restaurierung dieses Kulturdenkmals. Ich kümmerte mich um praktisch alle Belange, von der Finanzierung bis zur Baubesprechung. Als dann zu den offiziellen Feierlichkeiten wirklich alles fertig und restauriert war, hat mich das schon sehr mit Stolz erfüllt. Ich erhielt von Landeshauptmann Erwin Pröll eine Dankesurkunde und von Kardinal Christoph Schönborn den Stephanusorden. Diesen habe ich aber aus kirchenpolitischen Gründen nicht angenommen, sondern der Gemeinde gestiftet. Durch das Projekt Kalvarienberg wurde ich auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich möchte durch die künstlerischen Arbeiten und mein Engagement meinen Mitmenschen ein Vorbild sein und sie damit ermutigen, es mir gleichzutun. Jeder kann seine Ziele erreichen, wenn er nur wirklich will. Beim Projekt Kalvarienberg ist es mir zum Beispiel gelungen, Leute zur Mitarbeit zu motivieren, die sonst mit der Kirche nichts am Hut haben. Ich denke, mein Umfeld sieht mich als positiven, selbstbewußten und freundlichen Menschen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Bei mir fließen Beruf und Privatleben sehr stark ineinander. Es gibt keine strikte Trennung, da ich alles was ich mache, gern mache.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich stecke meine Nase ständig in irgendwelche Kunstbände, Fachbücher oder Lexika. Fortbildung findet bei mir täglich statt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Seid selbstbewußt und traut euch etwas zu! Setzt eure Vorstellungen in die Tat um. Fragt um Rat, wenn ihr euch unsicher seid.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in absehbarer Zukunft meine Lebensgeschichte niederschreiben. Und meine Bilder würde ich gerne im Rahmen einer großen Ausstellung in Wien oder Salzburg präsentieren. Mein eigentlicher Traum ist es, eine Zeitlang in Paris zu leben, zu malen, zu zeichnen und Kunst und Kultur zu genießen.