Zum Erfolg von Ludwig Brunner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wann immer ich einem anderen Menschen etwas Gutes tun kann, habe ich mein Ziel erreicht. Das ist für mich persönlicher Erfolg. Man kann die Zehn Gebote der Kirche in einem einzigen Satz zusammenfassen: Achte deine Mitmenschen! Nach diesem Prinzip lebe und agiere ich. Auch der Aufstieg innerhalb des Seniorenrings bis zum Landesobmann und Bundesobmann-Stellvertreter ist natürlich ein Erfolg und eine Anerkennung der geleisteten Arbeit durch die Mitglieder. Das freut mich und macht mich stolz.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Kurz und bündig: Schwerstarbeit. Wenn man ein solches Amt antritt, denkt man noch, das geht „locker vom Hocker“. Das Gegenteil ist der Fall. Es steckt sehr viel Zeit, Energie, Kraft und Engagement dahinter. Darunter leidet auch das Familienleben, da ich fast jedes Wochenende bei Veranstaltungen, Informationstagen und mit Vorträgen verbringe. Meine Familie hat daher entscheidend zum Erfolg beigetragen, da sie meine Arbeit akzeptiert und unterstützt. An persönlichen Stärken bringe ich hohe soziale Kompetenz, Durchsetzungsvermögen, Begeisterungsfähigkeit, Ehrgeiz und eine gute Bildung mit. Ich bin ein geradliniger, offener, herzlicher Mensch. Wie begegnen Sie den Herausforderungen des beruflichen Alltags? Wenn ich abends nach Hause komme, schlüssele ich die positiven und negativen Seiten des vergangenen Arbeitstages auf. Danach bereite mich auf den nächsten Tag vor. Ich nehme Herausforderungen gelassen entgegen, sehe mir Probleme in Ruhe an und komme dann zu einer überlegten Entscheidung. Ich würde eine wichtige Entscheidung niemals spontan treffen, sondern nehme mir immer Zeit zu überlegen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich Brigitte, die Frau meines Lebens, kennenlernte und sie heiratete, fühlte ich mich sehr erfolgreich. Unsere Hochzeit und die Geburt unserer Tochter Daniela waren die Höhepunkte meines Lebens.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich möchte als Mensch so genommen werden, wie ich bin - als Original und nicht als billige Kopie.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater hat mir das Rüstzeug für meinen heutigen Erfolg mit auf den Weg gegeben - Genauigkeit, Pünktlichkeit und Ehrlichkeit. Das sind Eigenschaften, die seither fest in mir verankert sind, und die ich auch von meinen Mitmenschen erwarte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Pensions-, Gesundheits- und Sicherheitsreform sind sehr heikle Probleme, die von den Funktionären und Politikern unter falschen Gesichtspunkten angegangen werden. Man konzentriert sich zu sehr auf Asylbewerber und Fremdarbeiter anstatt auf die Österreicher. Das bereitet mir große Sorgen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, es wird sehr geschätzt, daß ich mich so stark für die Generationen einsetze, viele Themen und Anliegen anpacke und meistens auch durchsetze. Natürlich gibt es auch Neider, aber damit muß man leben.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich verlange von mir 100 Prozent Einsatz, von meinen ehrenamtlichen Mitarbeitern verlange ich 70 Prozent. Leistung wird auch honoriert, mit einem Dankeschön, einer Urkunde, einer Ehrung oder einem Artikel im Seniorenkurier. In unserem Bereich kann man mit Geld nicht motivieren, die Leute wollen nur menschliche Anerkennung für ihre Leistung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die wenige Freizeit, die ich zur Verfügung habe, genieße ich sehr intensiv mit meiner Familie. Meine Frau und meine Tochter sind auch in meine Aktivitäten eingebunden und unterstützen mich beispielsweise in der Organisation und bei den Veranstaltungen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die jungen Menschen sollen Österreich erhalten, soviel wie möglich lernen und keinen Generationenkonflikt herbeiführen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte bei meiner Pensionierung das Amt an einen jüngeren, engagierten Menschen abgeben, der die Arbeit in meinem Sinn weiterführt. Aber auch im Ruhestand werde ich, sofern es die Gesundheit erlaubt, weiter für die Anliegen der Senioren aktiv sein.