Zum Erfolg von Friedemann Hesse
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg umfaßt verschiedene Aspekte, denn prinzipiell steckt man sich im Laufe seines Lebens Ziele, die sich wieder ändern können. In meinem konkreten Fall stellt es ein wichtiges Ziel dar, das Kompetenzzentrum ACBT effizient weiterzuführen. Ich denke mittelfristig, weil man nicht weiß, was auf lange Sicht tatsächlich eintreten kann. Und natürlich möchte ich eine gewisse Befriedigung aus meiner Arbeit beziehen, die mir auch Freude bereiten soll.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin mit dem Erreichten zufrieden, auch wenn es im Rückblick immer manches gibt, das man hätte anders machen können. Doch Selbstkritik ist nicht unwesentlich. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Es ist wichtig, Offenheit an den Tag zu legen. Gerade in der Wissenschaft muß man sich laufend weiterentwickeln. Ich habe mich im Laufe meines beruflichen Werdeganges mit verschiedenen Aspekten beschäftigt, von der klassischen Chemie über die medizinisch orientierte Chemie bis hin zur Biochemie und zur Biotechnologie. Auch wechselte ich von der Grundlagenforschung hin zur anwendungsorientierten Forschung. Mein im Studium erworbenes Wissen ergänzte ich kontinuierlich, was mich schlußendlich für die Position befähigte, die ich heute einnehme. Neben der wissenschaftlichen Weiterbildung beschäftigte ich mich mit Managementfragen und erwarb ein Zertifikat für Organisationslehre. Im Projektmanagement, wo ich diese Kenntnisse bereits einsetzen konnte, war mir dies von großem Nutzen, da man sich in Führungspositionen mit Mitarbeiterthemen und Budgetfragen auseinandersetzen können muß.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich gehe strukturiert vor und suche zunächst einmal die jeweilige Ursache eines Problems. Jedes Forschungsvorhaben ist im Grunde ein „Problem“, und da heißt es, Strategien zu erproben. Schwieriger sind meines Erachtens Konflikte auf der zwischenmenschlichen Ebene zu lösen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich hatte nie ein Idol, dem ich nacheiferte, obwohl es natürlich in der Chemie faszinierende Forscher wie etwa Justus von Liebig gab. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die Orientierung an den Aufgaben steht im Vordergrund. Ich gebe meinen Mitarbeitern einen Vertrauensvorschuß, da ich davon ausgehe, daß sie sich bemühen, ihr Bestes zu geben. Zusammenarbeit basiert auf Vertrauen, auch muß man über die Bereitschaft verfügen, Fehler zuzugeben.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Das ACBT Kompetenzzentrum ist eine Technologie-Transfereinrichtung. Es geht darum, Entwicklungen an Universitäten und an Forschungsinstituten, die bereits einen anwendungsorientierten Grad aufweisen, möglichst effizient in der Industrie in Produkten und Verfahren einzusetzen. Hierfür arbeiten im Kompetenzzentrum akademische und industrielle Partner eng und effizient zusammen. Unsere Partner aus der Industrie, die Geldmittel zur Verfügung stellen und Anwendungen umsetzen, sind Sandoz GmbH aus Kundl, Böhringer Ingelheim Austria GmbH und Polymun Scientific Immunbiologische Forschung GmbH aus Wien.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Es ist wesentlich, sich ein Ziel zu stecken. Um Ziele erreichen zu können, benötigt man eine gewisse Disziplin und Ausdauer. Geld ist nicht das Wichtigste im Leben, ich sehe Erfolg eher an persönliche Zufriedenheit gekoppelt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein zentrales Anliegen sind gute Arbeitsergebnisse des ACBT Kompetenzzentrums, auch wünsche ich mir, daß das ACBT sich bei seinen Kooperationspartnern einen guten Ruf erwirbt.