Zum Erfolg von Norbert Frei
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich weiß, daß zu Hause bei der Familie alles in Ordnung ist und ich beobachten kann, wie meine Kinder sich entwickeln, glücklich sind, das ist für mich das Wichtigste. Beruflich gesehen ist Erfolg für mich gegeben, wenn ich genug Arbeit habe, damit meinen Lebensunterhalt bestreiten kann und auch Spaß an meiner Tätigkeit finde.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Erziehung und das Vorbild meiner Eltern waren für meinen Erfolg ausschlaggebend. Und jetzt ist es das Glück und der Friede in meiner eigenen Familie. Mir war bereits während meiner Schulzeit wichtig, selbst meinen Lebensunterhalt zu verdienen, um meinen Eltern nicht auf der Tasche zu liegen. Ich arbeite sehr gern, manchmal sogar Tag und Nacht. Meine Kreativität habe ich von meiner Mutter. Die Lebensphilosophie, das Verständnis fürs Bauen und für die Menschen die in diesen Häusern leben und arbeiten müssen, waren mit ausschlaggebend für meinen Erfolg. Ebenso wie das Vertrauen. Menschen Vertrauen geben.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Das waren in erster Linie meine Eltern. Beide haben immer gearbeitet und damit meine Arbeitshaltung geprägt. Mein Vater, ebenfalls HTL-Absolvent, arbeitete, bevor er eine Arbeit als Maschinenbautechniker bei Waagner-Biro bekam, im Kohlebergbau in Köflach, was nicht einfach für ihn war. Meine Mutter war bis zur Geburt meines Bruders Raimund Verkäuferin. In der Ballsaison arbeiteten wir alle drei. Meine Mutter machte Brötchen und arbeitete in der Küche, mein Vater bediente die einzelnen Ränge und ich arbeitete im Service. Auch Herr Professor Josef Klose hat mich sehr geprägt. Er brachte mir eine mir bis dato unbekannte Philosophie des Umgangs mit der Architektur, mit Proportionen und Farben näher. Zur damaligen Zeit war er das Gewissen der Technischen Universität und brachte Menschlichkeit in die Architektur. Durch dieses Verständnis und den Umgang mit der Architektur wurde mein ganzer weiterer Lebensweg erfolgreich. Und natürlich muß man auch die Chance bekommen, dies umzusetzen. Das geschieht vor allem bei den Jugend & Familiengästehäusern unter deren Geschäftsführer Gerhard Wendl. Eine großartige und einmalige Geschichte: Tourismusbauten, für sozial nicht so gut gestellte Kinder, Jugendliche und Familien, ihnen Aufenthalte zu ermöglichen in den schönsten Regionen unseres Landes, in der großartigen Atmosphäre unserer Architektursprache, die ein wesentlicher Teil der Firmenphilosophie der Jugend & Familiengästehäuser geworden ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter sind für meinen Erfolg ganz entscheidend.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Alle drei Diplomingenieure, die in meinem Büro arbeiten, haben wie ich bei Herrn Professor Josef Klose studiert. Unsere Grundhaltung ist die gleiche, und das überträgt sich auf den Rest der Mannschaft. Die Entscheidung für meine anderen Mitarbeiter war fast immer eine Bauchentscheidung. Ich habe auch noch nie jemanden gekündigt. Wer nicht ins Team paßt, geht von selbst, weil er selbst merkt, daß er fehl am Platz ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Mitarbeiter identifizieren sich mit dem Unternehmen. Wir machen gemeinsame Ausflüge und eine Weihnachtsfeier, an der auch die Partner teilnehmen können. Es ist ein gewisser moralischer, menschlicher Druck da, und die Stimmung ist gut. Einige Mitarbeiter sind fast übermotiviert, und man muß sie davon abhalten, daß sie um drei Uhr früh zur Arbeit kommen. Daher habe ich heuer zu Weihnachten erstmals zwei Wochen Betriebsurlaub gemacht. Ich denke, das tut dem Team gut und es kehrt fröhlich und frohen Mutes zur Arbeit zurück.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Nachdem wir beruflich in der Steiermark, in Kärnten, in Salzburg und Vorarlberg bereits erfolgreich sind, ist es uns gelungen, mittlerweile auch in Tirol Fuß zu fassen. Derzeit sind wir dabei, ein wunderbares Jugend & Familiengästehaus in Steinach am Brenner zu errichten. Und privat möchte ich gerne meine Kinder groß und glücklich werden sehen und einmal um die Welt segeln.
Ihr Lebensmotto?
Mein Lebensmotto steht auf all meinen Segelbroschüren: Wenn die Arbeit aus der Seele spricht, dann ist Fleiß kein Thema. Und wenn Freude über die Sache und über die Menschen, mit denen man zu tun hat, noch dazukommt, dann ist Kreativität kein Thema. Dann sind Einfälle kein Thema, und dann ist Vielfalt kein Thema. Das gilt es zu vermitteln, gestern, heute, morgen.