Zum Erfolg von Eva Bauer-Achatz
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich verfolgte von Anfang an das Ziel, erfolgreich zu werden, ohne dazu Protektion zu benötigen. Erfolg stellt sich für mich auch nur in der Teamarbeit ein und zeigt sich auch darin, daß meine Mitarbeiter nicht in andere Filialen wechseln wollen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Einerseits sprechen die harten Zahlen des Filialerfolges eindeutig für sich, viel wichtiger sind mir aber die zahlreichen positiven Rückmeldungen von zufriedenen Kunden und Mitarbeitern.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich arbeite in meinem Traumberuf und habe daher auch in schwierigen und stressigen Zeiten durchgehalten.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ja. Wenn ich meine Tätigkeit wegen der Geburt eines Kindes aufgeben würde, würde es an Unmöglichkeit grenzen, meine Stelle nach der Karenz wieder zu bekommen. Wenn man in unseren Hierarchien weiter nach oben schaut, gibt es im Vorstand nur Männer.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
In Jugendjahren empfand ich es als großen Erfolg, meinen Wunsch, eine Lehre statt der Matura zu absolvieren, gegenüber meinen Eltern durchzusetzen. Auf beruflicher Ebene stellte sich für mich der Erfolg mit den ersten guten Zahlen im Jahr 2004 ein.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Konkurrenz wächst stetig, insbesondere im Internet.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich stelle herzliche, freundliche, nicht schüchterne Menschen ein und entscheide grundsätzlich nach dem Gefühl. So kann es durchaus vorkommen, daß ich jemandem mit eher schlechten Zeugnisnoten eine Chance gebe, wenn ich davon überzeugt bin, daß er aufgrund seines Wesens ins Team paßt und in die Aufgabe hineinwachsen kann.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin der Meinung, daß schlechte Filialerfolge immer beim Filialleiter zu suchen sind. Ich sitze während des Arbeitstages im selben Großraumbüro wie meine Mitarbeiter - das mir zustehende Einzelbüro steht leer. Dies fördert den Teamgeist und hält die Informationswege kurz. Wenn einmal Fehler passieren, dann lösen wir diese gemeinsam.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Kunden schätzen die persönliche und umfassende Betreuung, dies insbesondere auch dann, wenn einmal etwas schiefgeht und beispielsweise eine Umbuchung vorzunehmen ist.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich bin der Meinung, daß Konkurrenz den Markt belebt, aber ich konzentriere mich vordringlich auf meine eigene Aufgabe. Ich habe generell den Eindruck, daß sich die Konkurrenz an uns orientiert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Mann unterstützte mich immer nach Kräften und machte mir auch in Zeiten, in denen viele Überstunden zu leisten waren, nie Vorwürfe. Auch er arbeitet viel. Als Ausgleich für die geringe Freizeit verbringen wir, wohl öfter als andere Paare, viele Urlaube miteinander.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Oftmals braucht man Jahre, bis man zu jenem Ziel gelangt, das man sich gesteckt hat. Man sollte nicht gleich aufgeben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele habe ich grundsätzlich erreicht, aber ich strebe mindestens noch zwei hervorragende Jahre an. In weiterer Zukunft sehe ich mich in der erfolgreichen Führung des Hotels meines Mannes und der möglichen Gründung einer Familie.
Ihr Lebensmotto?
Mit einem Lächeln geht alles leichter.