Zum Erfolg von Jacek Gorny
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn meine Familie und ich glücklich leben können, sehe ich darin meinen Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Jetzt schon. Die ersten Jahre in Österreich waren aber sehr schwierig, da ich niemanden kannte und auch die Sprache nicht beherrschte.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Der deutsche Graf, den ich im Montafoner Hotel kennenlernte und nicht zuletzt der Wille, meinen Lebensstil zu ändern.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche meine Probleme stets selbst zu lösen, ohne fremde Unterstützung. Trotz meines Ehrgeizes und meiner bestmöglichen Leistung kann ich aber nicht für jedes Problem eine Lösung finden. In unserem Beruf können wir nicht alle Schmerzen lindern und nicht jeden Patienten heilen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Wahl meines Berufes war der Anfang meines Erfolges.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich denke, die Originalität. Natürlich versucht jeder besser zu sein als der andere. In der Schule lernt man beispielsweise durch das Kopieren seines Lehrers. Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Familie, und zwar sowohl meine Frau und meine Kinder als auch meine Eltern, hat mich immer unterstützt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die größte Anerkennung ist für mich die Tatsache, daß trotz der wenigen Werbemaßnahmen, die ich setze, sehr viele Patienten auf mich zukommen, wobei sie Wartezeiten von mindestens sechs Wochen in Kauf nehmen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine große, denn ich muß mich auf sie verlassen können. Ich bin sehr zufrieden mit meinen Mitarbeitern. Sie erledigen ihre Arbeit wunderbar und jammern nie, wenn sie einmal Überstunden machen müssen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Einerseits schaue ich mir die Empfehlungen und Qualifikationen an, andererseits höre ich sehr stark auf mein Bauchgefühl.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich schenke ihnen mein vollstes Vertrauen und bezahle sie sehr gut. Weiters können sie sich selbst aussuchen, wann sie Urlaub nehmen möchten, wenn sie es früh genug ankündigen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Das Vertrauen, das die Patienten in uns haben. Die Patienten kommen immer wieder zu uns, was beweist, daß sie mit uns zufrieden sein müssen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich denke fair. Ich werbe den Kollegen keine Patienten ab, da ich das Privileg habe, nicht um Kunden kämpfen zu müssen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Seit einem Jahr gelingt mir das relativ gut. Ich habe zwar immer noch sehr wenig Zeit für meine Familie, da ich oft sogar bis zehn Uhr abends für meine Patienten da bin. Dafür nehme ich mir allerdings im Sommer sehr viel Zeit für meine Familie.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich lege sehr viel Wert auf Weiterbildung und die Lektüre von Fachliteratur und verwende zwei Wochen jährlich intensiv, um mich persönlich weiterzubilden.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich motiviere meine Kinder zum Lernen, da Bildung heutzutage enorm wichtig ist. Bei der Wahl des Berufes sollte man darauf achten, was man wirklich gern tut.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein junger Mensch sollte sich sehr hohe Ziele stecken. So war es beispielsweise mein Ziel, der Beste zu sein. Klar, ich werde das niemals erreichen, weil es ganz einfach keinen Besten geben kann; aber dadurch werde ich gut sein. Wenn ich mir nur zum Ziel setze, halbwegs gut zu sein, werde ich weniger als durchschnittlich sein.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen und, was meine Praxis betrifft, Menschen in guten Händen.