Zum Erfolg von Manuela Prouza
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich in erster Linie Anerkennung für meine Arbeit. Das ist mir sehr wichtig. Ich möchte auch selbst mit meiner Arbeit zufrieden sein und die Begeisterung für schöne Bücher an meine Kunden, aber auch an meine Lehrlinge weitergeben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich den hohen Qualitätsstandard unserer Firma halten kann und keine Kunden verloren habe - ganz im Gegenteil, ich spüre deren Begeisterung.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Die Liebe zu besonderen Büchern, die Lehrjahre bei meinem Vater und meine Begeisterungsfähigkeit, die sich auch auf die Kunden überträgt, waren ausschlaggebend für meinen Erfolg.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Zu 99 Prozent mit Begeisterung. Natürlich auch mit harter Arbeit, denn ohne Fleiß geht es nicht. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Das Gefühl habe ich nicht. Nicht in unserer Branche.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit ich selbständig bin.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich mich dazu entschieden habe, mich selbständig zu machen.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität ist der bessere Weg, weil das Einzigartige am erfolgversprechendsten ist.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater. Von ihm habe ich die Genauigkeit gelernt, die in unserem Beruf so wichtig ist.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die größte Anerkennung erfahre ich von meinen Kunden, die sich über ein gelungenes Produkt freuen. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Heutzutage greifen immer mehr zum Billigsten, anstatt auf Qualität Wert zu legen. Das ist nicht nur in unserer Branche so. Immer nur das Billigste kaufen, kann aber auch sehr teuer werden.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als sehr direkt, aber korrekt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Natürlich spielen die Mitarbeiter eine große Rolle, ich kann ja schließlich nicht alles selber machen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich wähle jene Mitarbeiter aus, bei denen ich Freude und Begeisterung für den Beruf erkennen kann.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Mitarbeiter spüren meine Begeisterung, und die überträgt sich auf sie.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Bei uns gibt es ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl. Meine Mitarbeiter wissen, daß ich hinter ihnen stehe und sie sich auf mich verlassen können. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Mundpropaganda. Künstler etwa kennen sich ja untereinander, und so spricht es sich herum, daß wir in der Lage sind, außergewöhnliche Bücher oder auch Kartonagen für exklusive Geschenke zu produzieren. Viele unserer Produkte werden ausgestellt, und so findet sich bei Gefallen automatisch neue Kundschaft. Eine große Stärke unserer Firma ist auch die Beratung. Viele Kunden kommen ja mit einer vagen Vorstellung. Mit dem fertigen Buch bzw. der Geschenkverpackung haben unsere Kunden dann große Freude. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Fair, denn das ist eine Gewissensfrage. Ich würde niemals einem Kollegen einen Auftrag abjagen, schließlich will ich mich in den Spiegel schauen können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche mir die Wochenenden freizuhalten, und meistens funktioniert das auch.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Sehr wenig, weil ich praktisch keine Zeit dafür habe. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Überlege, welchen Weg du gehen willst, aber dann gehe ihn auch.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mit meiner Firma in Pension gehen und wenn es möglich ist, mehr an alten und exklusiven Büchern arbeiten. Was die Lehrlingsausbildung anbelangt, tun mir junge Menschen leid, die auf der Straße stehen und nicht wissen, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen. Ich möchte mein Wissen weitergeben, daher bilde ich seit vielen Jahren Lehrlinge aus und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Das möchte ich auch weiterhin tun. Außerdem liegt mir viel daran, unseren Betrieb so weiterzuführen, daß die Qualität nicht unter dem Preisdruck der Industrie leidet, wobei ich ohnehin denke, daß das Pendel bald wieder zurückschlagen wird und sich die Leute wieder auf höhere Qualität besinnen.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.