Zum Erfolg von Karl Diwald
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mit mir selbst zufrieden zu sein und zu wissen, daß rundherum alles in Ordnung ist. Das beginnt bereits im Weingarten, wo ich begeistert bin, wenn die Trauben gut heranreifen, und geht über das Keltern bis hin zur Verleihung anerkannter Preise. Damit stellt sich dann auch der finanzielle Erfolg ein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich konnte mit den Jahren viel Erfahrung sammeln, führe einen gutgehenden Betrieb und habe Freude an meiner Arbeit.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Eltern verstanden es, mir diesen Weg schmackhaft zu machen - ab und zu mit leichtem Druck. Doch ich habe mich selbst schon früh für guten Wein interessiert.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich warte nicht zu, sondern bereinige schwierige Dinge sofort. Unser Arbeitsaufwand ist enorm, wir erledigen alle anfallenden Arbeiten selber, bis hin zur Auslieferung. Trotz aller Bemühungen passieren immer noch Fehler, und es gibt auch Jahre, in denen wir Rückschläge hinnehmen müssen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit einigen Jahren, seit unserer Aufnahme in die renommierten Gourmetführer, fühle ich mich erfolgreich. Ferner ist es ein gutes Gefühl, wenn ein zufriedener Kunde nachbestellt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich mich überzeugen ließ, doch auch Rotwein zu produzieren - mit dem Zweigelt Jahrgang 2003 wurden wir sogar Landessieger. Damit konnten wir wieder neue Kunden gewinnen und ein Nischenprodukt der Region einführen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Ausbildung war großartig und hat mir enorm viel gebracht. Die Lehrer in den Fächern Weinbau und Marketing haben mir sozusagen den Weg eröffnet. Mein Urgroßvater hatte innerhalb der Familie damals bereits den Grundstock gelegt. Heute arbeite ich eng mit meinen Eltern zusammen, und diese Zusammenarbeit funktioniert sehr gut.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein Problem ist, daß weltweit zu viel Wein produziert wird.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich beschäftige einen Mitarbeiter, der mich tatkräftig unterstützt und für den Ablauf sehr wichtig ist. Vorrangig möchte ich, daß er sich bei uns wohl fühlt, dann kann man auch den vollen Einsatz verlangen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich habe viel Geduld, gehe mit meinem Beispiel voran und lobe meinen Mitarbeiter entsprechend.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Für uns steht die Qualität des Weines im Vordergrund. Wir betreiben auch einen Ab-Hof-Verkauf, werden in der Umgebung sehr gut akzeptiert und verfügen über gute Kundenkontakte. Viele Kunden sind in der Zwischenzeit zu Freunden geworden. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich habe es nicht nötig, über die Mitbewerber etwas Negatives zu sagen - jeder hat seine Existenzberechtigung. Innerhalb der Ortschaft wird manches sogar gemeinsam produziert, wie etwa Sekt und Traubensaft.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Freundin, die auch aus einem Winzerbetrieb stammt, versteht meine beruflichen Ambitionen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Weiterbildung ist ein wichtiger Faktor. Pro Jahr besuche ich einige einschlägige Kurse, die insgesamt etwa fünf Tage dauern. Es werden bestimmt mehr, doch leider fehlt mir im Moment die Zeit dazu. Hier mitgerechnet sind nicht die vielen Stunden, die ich für die Lektüre berufsspezifische Literatur aufwende.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Fruchtbar erweisen sich in jedem Fall Ausbildungen in fremden Betrieben, und diese Chance läßt sich nur in der Jugend wahrnehmen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte nicht mehr großartig expandieren, sondern den momentanen Stand halten können und vorrangig die Qualität sichern.