Zum Erfolg von Hannes Steinschaden
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich werte es als Erfolg, wenn mein Betrieb auf einer gesunden Basis steht, und wenn ich weiß, daß ich meine Mitarbeiter erhalten kann. Wir verstehen uns als Team und verfügen über ein sehr gutes Betriebsklima.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin mit der derzeitigen Situation sehr glücklich. Der Betrieb stellt etwas dar, und die Zahlen sprechen für sich. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein Vater überließ mir bereits im ersten Lehrjahr die Zeichenarbeiten. Dadurch lernte ich sehr früh die technischen Details des Handwerkes und die Gestaltung von Räumen kennen. Ich bin in das Metier hineingewachsen und konnte im Laufe der Jahre aus einem Zweimannbetrieb ein Unternehmen dieser Größe aufbauen. Mein Vater und ich hatten gelernt, uns zu arrangieren, und ergänzten uns wunderbar.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es kann schon vorkommen, daß ich ein wenig aufbrause, doch im großen und ganzen ist es mir wichtig, mit allen gut auszukommen. Auch der Kontakt zu unseren Kunden ist sehr gut. Ich kenne mittlerweile meine Kunden schon gut, doch manchmal bin ich vielleicht nicht energisch genug, um Aufträge zu erhalten. Generell trete ich Herausforderungen flexibel entgegen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mit 40 Jahren wollte ich alle meine Ziele verwirklicht haben, doch ich benötigte zwei Jahre länger, weil ich mich nicht über Gebühr finanziell verausgaben wollte. Ich freue mich heute sehr über das, was ich erreicht habe, und bin stolz auf den zweiten Standort.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, Altes mit Neuem zu verbinden, war wesentlich. Ich lernte das Wissen meiner Vorfahren zu schätzen. Heute weiß ich außerdem, daß man als Tischler viel von einem Architekten lernen kann, und daß man sich durchaus etwas trauen darf. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, mein Bruder, der nach mir die HTL besuchte und Kontakte mit den dort unterrichtenden Architekten herstellte. Sie haben uns als Geschäftspartner heranzogen und bei diversen Ausschreibungen eingebunden. Ich habe fünf Geschwister, und das soziale Gefüge innerhalb der Familie ist heute noch sehr stabil.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wir leben von Mundpropaganda und müssen daher keine Werbung machen, was ich als Lob für meine Leistung werte. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Gute Mitarbeiter, auf die ich mich verlassen kann, sind natürlich sehr wichtig. Etliche von ihnen kannte ich privat. Ab und zu bleibt einer nach der Schnupperzeit dem Betrieb erhalten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Es kommt schon vor, daß wir nach Dienstschluß noch einige Zeit beisammen sitzen - dieser Austausch trägt zum Gemeinschaftsgefühl bei.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beides harmoniert gut. Meine Frau erledigt die Buchhaltung und kümmert sich um den finanziellen Part der Firma. In letzter Zeit nehme ich mir die Freiheit, ab und zu am Nachmittag Zeit mit meinen jüngeren Kindern zu verbringen. Früher habe ich dies leider verabsäumt, da ich auch an den Wochenenden im Büro arbeitete. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich rate den jungen Menschen, darauf zu achten, mit ihren Mitmenschen ein gutes Einvernehmen zu schaffen und großen Wert auf ein angenehmes Arbeitsklima zu legen. Freundschaften sollen nicht auf die leichte Schulter genommen werden, weil sie dafür zu wertvoll sind. Jeder sollte auch danach trachten, einen Beruf zu finden, der ihm Freude bereitet.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In naher Zukunft möchte ich die Firma weiterhin erfolgreich führen. Später wünsche ich mir, daß einer meiner Söhne den Betrieb übernimmt, wofür die Chancen auch recht gut stehen.