Zum Erfolg von Bernhardt Steger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, wenn ich jeden Tag in den Spiegel schauen und zu mir selbst sagen kann, daß ich zufrieden bin. Voraussetzung dafür ist, daß die von mir angebotene Leistung, die einen bestimmten Wert hat, zu jenen Rahmenbedingungen erbracht wird, die vom Kunden akzeptiert wurden, und daß der Kunde sich über meine Leistung freut und das Gefühl hat, daß diese den wirtschaftlichen Erfolg seines Betriebes verbessert - wobei zugleich für diese Leistung eine Bezahlung erfolgt. Für mich ist dabei das Prinzip des Fair Trade ganz wesentlich. Ich würde nicht sagen, daß meine Leistung wenig kostet, denn Sorgfalt ist für mich etwas ganz Wesentliches, und diese hundertprozentige Sorgfalt hat einen bestimmten Wert. Doch wird bei mir kein Kunde, der nicht selbst abschätzen kann, ob er eine bestimmte Leistung benötigt oder nicht, über den Tisch gezogen. Auch die kleinen Erfolge zählen!
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin sehr mit mir zufrieden und sehe mich zu einem guten Teil als erfolgreich, aber nicht immer. Wenn zum Beispiel die Bezahlung von Rechnungen bewußt hinausgezögert wird, obwohl die Leistung korrekt erbracht wurde, fühle ich mich persönlich gekränkt, da dieses Verhalten meiner Vorstellung von einem respektvollen Umgang mit Geschäftspartnern widerspricht.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? In erster Linie war Durchhaltevermögen ausschlaggebend. Wenn ich einen Auftrag annehme, ziehe ich ihn bis auf den letzten Blutstropfen durch. Ich habe auch schon Projekte realisiert, bei denen am Ende kein Cent als Stundenlohn für mich übrig geblieben ist, denn wenn ich etwas verspreche, will ich, daß man sich auf mich verlassen kann. Böse Zungen behaupten, ich sei dickköpfig, doch im Geschäftsleben ist diese Eigenschaft häufig von Vorteil. Es gibt zwei Dinge, die mir auch sehr geholfen haben: zum einen mein familiärer Rückhalt, und zum anderen eine Eigenschaft, die ich als gottgegeben ansehe, nämlich mein analytisches Denken. Ich bin ein sehr logisch-mathematischer Mensch. Dadurch kann ich mich rasch in Problemstellungen hineindenken, was in unserem Geschäftsfeld von großer Bedeutung sein kann, etwa, wenn ein Kunde eine schnelle Lösung wünscht und nicht die Zeit hat, ein bis zwei Wochen lang alle Punkte mit mir durchzugehen. Im Laufe der Jahre habe ich den richtigen Umgang mit sehr unterschiedlichen Menschen erlernt und zudem ein großes Problemverständnis entwickelt - und ich bin ein Optimist!
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich nehme Herausforderungen sehr gerne an, denn es gibt mir einfach ein starkes Befriedigungsgefühl, wenn ich mir danach sagen kann, etwas geschafft zu haben. Ich sage mir: viel Feind, viel Ehr‘. Zu den schönsten Augenblicken meines Lebens gehört es, wenn ein Dreiviertel des Personals eines Konzerns sagt: „Das geht nicht.“ Genau das spornt mich ganz besonders an. Diesen Reibebaum brauche ich ganz einfach hin und wieder.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich hatte das Riesenglück, in ein Elternhaus hineingeboren zu werden, das mich stets unterstützte. Es ist immer sehr schön zu wissen, selbst im schlimmsten Fall den Rückhalt meiner Eltern und meines Bruders zu haben. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Kundenschicht ist breit gefächert, denn unser Unternehmen beruht auf drei Säulen: Netzwerkbetreuung für klein- und mittelständische Unternehmen mit bis zu 15 Mitarbeitern, wo wir von Planung, Konzeption, Ankauf und Siedlung bis hin zur Implementierung und Wartung alle Dienstleistungen anbieten. Der zweite Bereich sind kundenspezifische kleinere Softwarepakete im Automotivbereich, und der dritte Bereich betrifft Facility Management-Software für Großunternehmungen, von Planung bis zu Wartung und Verwaltung von Gebäuden mit dem Ziel der Kostensenkung für den Kunden. Derzeit errichten wir in Kooperation mit einem Wiener Unternehmen ein komplett neues Webportal für die Bauwirtschaft, wovon Facility Management nur einen kleinen Teilbereich darstellt.
Ihr Lebensmotto?
Ich muß zufrieden sein.