Zum Erfolg von David Barclay Waller
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat wenig mit Geld zu tun, sondern bedeutet für mich Befriedigung in meiner Tätigkeit, in entscheidende Dinge involviert zu sein und zu fühlen, etwas Wichtiges zu machen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil wir über so wichtige Dinge wie Sicherheit, Leben und Tod, Krieg oder Frieden mit entscheiden und ich in meiner Funktion einen Betrag zur sozialen Entwicklung leiste. Alle meine Jobs waren interessant, mit großen Herausforderungen verbunden und gaben mir das Gefühl, etwas verändert zu haben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Bereits aus der Reagan-Ära kannte ich George Bush sen. und man war mit meiner Arbeit zufrieden. Der Grund, weshalb man mich aus der Privatwirtschaft für diesen Posten angeworben hat, liegt einerseits an meiner langjährigen Erfahrung in diesem Bereich und man kannte mich hier bereits von meinen früheren Positionen. So war ich bereits im Zuge der Katastrophe im AKW Tschernobyl als Ministervertreter hier.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fühlte mich immer schon zielorientiert, war bereits in meiner Kindheit Eagle-Scout (Pfadfinderführer) und arbeitete sehr fokussiert auf meinen Abschluß als Klassenprimus hin. Der gute Studienerfolg war auch der Grund, weshalb ich in das Programm des Generalstaatsanwalts aufgenommen wurde.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der wichtigste Entschluß bestand darin, mich für das Jus-Studium und nicht für Medizin zu entscheiden. Obwohl mein Vater Chirurg ist, beeinflußte er mich nicht in meiner Entscheidung. Ich fühlte aber, daß man in der Medizin nur in einem sehr engen Bereich tätig sein kann und das wäre mir zu wenig gewesen. Deshalb wollte ich auch nicht als traditioneller Anwalt arbeiten. Daraus abgeleitet ergab sich meine zweite wichtige Entscheidung, 1981 ins Weiße Haus zu wechseln. Das war die Abkehr vom traditionellen Anwaltsberuf und ermöglichte mir eine breitere politische Laufbahn.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Fred Fielding (jetzt Leiter der Kommission zum 11.9.2001) holte mich 1981 als Chef des Counsel Office ins Weiße Haus. James Baker, der spätere Finanz- und Außenminister unter George Bush sen., war mein Personalchef unter Reagan und beeindruckte mich mit seinen superben Führungsqualitäten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Auswahl der richtigen Mitarbeiter ist sehr wichtig, um erfolgreich zu sein.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich lege Wert auf gutes Urteilsvermögen, hohen Intellekt, Erfahrung, Weisheit, Reife und einen Schuß Humor. Neben dem Mix der richtigen Talente ist auch Loyalität und gegenseitiges Vertrauen entscheidend.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich suche nach selbstmotivierten Mitarbeiter und führe durch meine Vorbildwirkung. Man merkt, daß ich von dieser Arbeit begeistert bin.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Heute bin ich in der Lage, diese Bereiche sehr gut zu trennen. Obwohl mein Arbeitstag lange ist und ich erst nach 20 Uhr nach Hause komme, kann ich in dem Moment, in dem ich durch meine Wohnungstür trete und an Wochenenden völlig abschalten.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Obwohl ich selbst nicht viel für meine Weiterbildung mache, bin ich als Mitglied der Fullbright Commission und der Webster University in Wien an diesem Thema sehr interessiert und fungiere auch als Sprecher bei weltweiten Veranstaltungen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe kein spezielles Berufsziel, sondern möchte sicherstellen, daß meine Tätigkeit für mich immer eine Herausforderung darstellt und mich auch persönlich weiterbringt.