Zum Erfolg von Friedrich Dellmour
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Aufgrund meiner Erfahrungen definiere ich Erfolg heute anders als früher. Früher gaben mir Gipfelsiege am Mont Blanc und Matterhorn und Durchsteigungen der Dachstein-Südwand das Gefühl, erfolgreich zu sein. Später sah ich meinen Erfolg darin, Wissen zu erwerben und dieses Wissen an andere weiterzugeben. Dazu gründete ich 1990 die Zeitschrift Homöopathie in Österreich, die zu einem wichtigen Printmedium für homöopathische Ärzte wurde, und schrieb über 150 wissenschaftliche Veröffentlichungen über Homöopathie und Ganzheitsmedizin. Das waren wichtige Etappenziele, aber ein auf Etappenziele ausgerichtetes Leben stellt eine große Gefahr dar. Wir können ein Leben lang schöne und wichtige Dinge tun, forschen und lehren - und dabei unseren spirituellen Lebenssinn verfehlen. Wer seine Karriere nur auf menschliche Ziele aufbaut, riskiert, sein Haus auf Sand zu bauen und sein ewiges Leben zu verlieren. Ein erfolgreiches Leben muß auch auf Gott ausgerichtet sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Grunde genommen habe ich erst durch das Interview über meine Erfolge nachgedacht. Ja, ich bin erfolgreich und habe das Gefühl, immer erfolgreicher zu werden. Je mehr ich mein Leben auf Gott ausrichte, desto mehr erlebe ich Orientierung und Stärkung und die Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wissen und Glauben. Wenn wir Wissen anwenden, zeigt der Erfolg, ob der Weg stimmt. Das gilt auch für den Glauben: Wer Gottes Wort kennt, erlebt sich und die Welt aus ganzheitlicher Sicht. Und erfährt Segen, Führung und Rettung auch aus krisenhaften Situationen. Mit Gottes Hilfe habe ich mehrere existenzgefährdende Umbrüche überstanden und bin heute in sehr guter Position in einem der besten Pharmaunternehmen Österreichs tätig.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das waren viele kleine Schritte. Früher war ich stolz auf meine großen Berg- und Höhlentouren. Später erlebte ich Erfolge, als ich als erster Mensch bestimmte chemische Antibiotikavorstufen im Laboratorium herstellte, Vorträge in Rio, Moskau und Peking hielt, wissenschaftliche Publikationen verfaßte und das Wirkprinzip der Homöopathie entdeckte. Doch die Frage nach dem Sinn trieb mich weiter. Den Sinn des Lebens fand ich erst, als ich mein ganzheitliches Denken mit Gottes Wort in der Bibel verband. Damit lösten sich die scheinbaren Widersprüche zwischen Naturwissenschaft, Homöopathie und Religion, und ich verstand den Sinn des Lebens.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, es gab mehrere Personen: mein Vater, dem ich kritischen Verstand und Leistungsbereitschaft verdanke, meine Mutter, der ich den Glauben an Gott verdanke, dann mein Laborleiter Helmut Hamberger, der mir zum Medizinstudium riet, Peter König, dem ich die Mitarbeit am Ludwig-Boltzmann-Institut verdanke, und Alois Stacher, der mir das Verständnis für die Ganzheitsmedizin ermöglichte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich mußte lernen, daß Anerkennung im wissenschaftlich-medizinischen Bereich etwas sehr Seltenes ist. Im Gegenteil, wer sich exponiert, hat mit großen Widerständen zu kämpfen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Der Aufwand und die Kosten für die Verwaltung und internationale Zusammenarbeit steigen in der Pharmaindustrie seit Jahren und werden noch weiter steigen. Das schmälert den Gewinn, was dadurch verschärft wird, daß im Arzneimittelbereich kein freier Markt existiert und das Sozialversicherungssystem vom EU-Recht ausgenommen ist.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Takeda Pharma ist ein führender Hersteller sehr innovativer Arzneimittel, insbesondere in der Diabetologie. Unsere Präparate und Serviceleistungen für den Arzt sind von höchstem wissenschaftlichen und ethischen Standard.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Glaubens- und Familienleben gibt mir die Kraft, den zunehmenden Herausforderungen des Berufes gewachsen zu sein. Deshalb achte ich auf einen Ausgleich zwischen Berufs- und Privatleben.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wir leben in einer verwirrenden Zeit, in der Orientierung schwieriger wird. Doch das scheinbare Chaos hat System: Alle Religionen sprechen von einem spirituellen Kampf zwischen Licht und Finsternis. Das wird in der Welt immer deutlicher erkennbar. Darum ist es wichtig, unser Leben auf die richtige spirituelle Basis zu stellen und nicht nur auf Menschen zu vertrauen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte ein auf Gott ausgerichtetes, erfülltes Leben führen.