Zur Karriere von Hartmut Pelinka
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura 1962 und dem anschließenden Präsenzdienst begann ich 1963 das Studium der Medizin an der Universität Wien. Eine Einladung 1963 nach Schweden prägte mich und führte zu mehreren Aufenthalten in Schweden, wo ich bereits als Student in allen möglichen Bereichen des Krankenhausalltages mitwirken konnte. Nach Abschluß meines Medizinstudiums im Jahr 1970 konnte ich als Assistenzarzt in den Krankenhäusern in Bollnäs, Nyköping, Strängnäs und Örebro in Schweden Fuß fassen, und ich erwarb Berufserfahrungen in den Bereichen Röntgen, Innere Medizin, Chirurgie, Psychiatrie, Gynäkologie, HNO, Kinderheilkunde und Arbeitsmedizin. 1973 wurde mein Studium nostrifiziert, und nachdem ich die schwedische Sprache erlernt hatte, konnte ich mich als praktischer Arzt in Schweden niederlassen. Mein chirurgischer Lehrmeister schwärmte mir stets von der Unfallchirurgie vor, und dieses Fachgebiet interessierte mich immer mehr. Nach Gesprächen mit Professor Dr. Jörg Böhler in Wien kehrte ich in meine Heimatstadt zurück und begann mit der Ausbildung zum Facharzt für Unfallchirurgie. Von 1973 bis 1979 arbeitete ich als Sekundararzt im Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler Wien (ULB), war dort mit der Einrichtung einer Akupunkturambulanz betraut und konnte erstmals 1975 - ein weiteres Mal 1978 - eine Studienreise nach China antreten, um meine Akupunkturkenntnisse zu vertiefen. Ich eignete mir in der Folge weiteres Fachwissen an: 1975 absolvierte ich eine Orthopädieausbildung am Orthopädischen Krankenhaus Klinik Harlaching in München, von 1975 bis 1976 eine chirurgische Ausbildung am Regionskrankenhaus Örebro in Schweden, 1978 eine neurochirurgische Ausbildung an der Universitätsklinik Gießen, Deutschland, und an der Rudolfstiftung Wien. Ebenso belegte ich einen Handchirurgiekurs bei Professor Dr. Böhler in Wien und Arthroskopiekurse in Cambridge in England, Deutschland und Schweden, wobei ich auf diesem Fachgebiet von Dr. Wruhs wesentlich geprägt wurde. 1979 beendete ich die Facharztausbildung im Bereich Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, hielt bald selbst Arthroskopiekurse in vielen Ländern ab und bildete eine Reihe von jungen Ärzten sowie in- und ausländische Studenten auf diesem Gebiet aus. Weiters absolvierte ich neben zahlreichen ausländischen Studienaufenthalten im Ausland die Ausbildung zum Strahlenschutzbeauftragten und wurde Mitglied des Sicherheitsausschusses des ULB. Ich gehörte zu den ersten österreichischen Ärzten, welche den Laser bei Operationen einsetzten, was viele Fachgesellschaften auf mich aufmerksam werden ließ und zahlreiche Vortragstätigkeiten mit sich brachte. 1987 wurde ich zum gerichtlich beeideten Sachverständigen (heute: allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger) für das Fachgebiet Unfallchirurgie ernannt. 1999 wurde ich zum Leitenden Arzt der Allgemeinen Unfallversicherung bestellt. Um dem Forschungsauftrag der AUVA nachzukommen liegt einer der Schwerpunkte in der engen Zusammenarbeit mit dem von der AUVA unterstützten Ludwig Boltzmann Institut für klinische und experimentelle Traumatologie, einem der weltweit führenden Institute . Nach wie vor bin ich durch meine Auslandskontakte Mitglied in vielen internationalen Fachgesellschaften und nehme an vielen internen und externen Fortbildungsveranstaltungen und Tagungen teil. Auf Fortbildung der Ärzteschaft und der Pflege wird in der AUVA großer Wert gelegt, was die große Anzahl an durch die AUVA organisierten Fachtagungen zeigt. Die AUVA ist die soziale Unfallversicherung für rund 4,5 Millionen Erwerbstätige, Schüler und Studenten sowie Selbständige. Wir kümmern uns jährlich um 120.000 Opfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten, insgesamt über 300.000 Patienten jährlich, davon werden über 40.000 stationär in unseren medizinischen Einrichtungen behandelt. Die AUVA ist auf dem Vier-Säulen-Prinzip aufgebaut: Prävention, Unfallheilbehandlung, Rehabilitation und Rentenleistung. Forschung ist, wie schon oben erwähnt, ein weiterer wichtiger Faktor sowohl in der Prävention, als auch in der Unfallheilbehandlung und der allumfassenden Rehabilitation, auch eine unserer Leistungen für die Allgemeinheit.