Zum Erfolg von Ingrid Heiller
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat einerseits viel mit Ausdauer und Selbstdisziplin, andererseits sehr viel mit Fairneß und Teamarbeit zu tun. Erfolg bedeutet nicht nur, wie hoch man die Karriereleiter erklommen hat, Erfolg bedeutet, jeden Tag so zu meistern, daß man die Menschen, die einem wichtig sind, mit einbezieht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition ja, denn ich suche den direkten Kontakt zu Kollegen, setze auf Teamwork und versuche, niemals den Humor zu verlieren. All dies bewährt sich als gute Basis im Umgang mit unseren Patienten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Eine gute Ausbildung und die fachliche Kompetenz, die ich mir durch mein starkes Engagement im Beruf erworben habe, aber auch soziale Kompetenz und Intuition waren sicherlich wesentliche Faktoren meines Erfolges. Ist es für Sie als Frau in der Medizin schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich bin durchaus dieser Meinung: Die Götter in Weiß sind nun mal männlich. Frauen lassen auch im medizinischen Bereich mehr Intuition zu, sie helfen auch spontaner und sind meiner Erfahrung nach auch fairer.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich denke, daß man als Ärztin auf jeden Fall von Kollegen lernen kann. Ich habe zahlreiche Vorbilder aus der Medizin, gehe aber meinen eigenen Weg und weiß, daß es Situationen gibt, in denen ich ganz allein mit meiner Entscheidung bin und mich ganz auf mich verlassen muß.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Das positive Feedback von Patienten ist für mich die schönste Anerkennung.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die soziale Feinfühligkeit meiner Mitarbeiter ist mir neben der fachlichen Qualifikation sehr wichtig. Die Zuwendung zum Patienten in Gemeinschaft mit dem behandelnden Team bringt eine Form der Therapie mit sich, die den Patienten als Ganzes sieht und eher zur Heilung führt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Persönliche Gespräche und Gespräche im Team, aber auch gemeinsame Ausflüge und Supervision ergeben ein Netz an persönlichen Kontakten von Kollegen zu Kollegen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Speising ist das größte Orthopädische Krankenhaus Österreichs, ich bin hier für die postoperative Rehabilitation nach Gelenks- und Wirbelsäuleneingriffen und bei Wirbelsäulenbeschwerden verantwortlich. Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern behandelt psychosomatisch erkrankte Patienten, Patienten mit Stoffwechselstörungen, und eine weitere Spezialisierung stellt die Behandlung von an Osteoporose erkrankten Personen dar.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da Erfolg für mich nicht nur beruflich definiert ist, ist es mir wichtig, für meine Familie da zu sein. Ich möchte meinen Kindern immer die Gewißheit geben, daß sie sich auf mich verlassen können. Mittlerweile sind meine Kinder auch in einem Alter, wo sie viel Verständnis für den beruflichen Weg der Mutter aufbringen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bilde mich laufend im fachlichen, aber auch im persönlichkeitsbildenden Bereich weiter.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate einem jungen Menschen, sich neben dem Beruf ein soziales Netz aufzubauen, in dem er sich geborgen fühlt und reflektieren kann. Beruflich ist es wichtig, Ziele zu haben, aber dabei Fairneß vor Ellbogentechnik auszuüben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wünsche mir, in Zukunft mein Zeitmanagement besser zu gestalten, um etwas mehr Zeit für meine Familie und Freunde zu haben.