Zum Erfolg von Hannelore Weinzirl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, nicht wehmütig in die Vergangenheit zu blicken, sondern nach vorne schauen zu können. Erfolg bedeutet, sich im Hier und Jetzt zu befinden, die schönen Augenblicke zu genießen und auszukosten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich, da ich gemeinsam mit meinem Mann dem Wunsch meiner Eltern nach Fortführung ihres Lebenswerkes nachkommen konnte. Auch sind wir in der Lage, mit beiden Betrieben wirtschaftlich zu agieren.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Fleiß, Einsatzwille und die Unterstützung der Familie waren wesentliche Erfolgsfaktoren. Auch war sicherlich der positive Umgang mit unseren Gästen für unseren Erfolg ausschlaggebend. Wir können uns daher über zahlreiche Stammgäste freuen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit einer guten Zeiteinteilung und Organisation und dem Bestreben, nicht allzu betriebsblind zu werden.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Nein, ich wurde von Anfang an akzeptiert und als Chefin respektiert. Allgemein genießen wir hier in der Umgebung einen guten Ruf.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Es war mir ein großes Bedürfnis, meine Eltern für ihren jahrzehntelangen Einsatz zu ehren. Ich organisierte zum 25-Jahre-Jubiläum ein großes Zeltfest, zu dem über 400 Gäste erschienen sind. Es war ein wunderschönes und unvergeßliches Fest für alle Beteiligten.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Heute muß man sich stets Neues einfallen lassen, um sich von seinen Mitbewerbern zu unterscheiden.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Der Zusammenhalt in der Familie trug dazu bei, mein Urvertrauen zu erhalten, und bestärkte mich darin, daß sich Krisen durch Zusammenhalt stets besser meistern lassen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich werte es als Anerkennung, daß sich unsere Gäste und Kunden bei uns wohl fühlen und gerne herkommen. Ich schätze es auch sehr, kleine Aufmerksamkeiten zu erhalten.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die derzeitigen Treibstoffpreise machen den Tankstellenbetreibern sicher zu schaffen. Eine Tankstelle heute gewinnbringend zu führen ist eine Herausforderung, die einem alles abverlangt.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Wir haben ein familiäres Arbeitsklima in unseren Betrieben und gehen auf individuelle Wünsche der Mitarbeiter ein, wenn es sich mit den Firmenzielen vereinbaren läßt. Ich beurteile Bewerber auch nicht ausschließlich nach ihrem Zeugnis, sondern gehe nach der Persönlichkeit.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere gute und bodenständige Küche ist die Stärke unseres Restaurantbetriebes, der durchgehend von neun bis 24 Uhr geöffnet hat. Wochentags erwartet unsere Gäste ein g'schmackiges Mittagsmenü, immer donnerstags gibt es abwechselnd Pizza oder den Schmankerltag, zum Beispiel Ripperl, Pfandl oder Stelzen. Für Firmenfeiern, Taufen und vieles mehr steht den Gästen ein gemütliches Extrastüberl für ca. 30 Personen zur Verfügung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da wir in der Nähe wohnen, lassen sich diese beiden Bereiche gut vereinbaren. Wir können uns folglich gut organisieren und haben keine langen Anfahrtszeiten.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuchte den Konzessionskurs am WIFI Linz und legte 1993 die Konzessionsprüfung für das Gastgewerbe ab. Auch hat meine Teilnahme 2001 an einem spannenden Seminar, mit dem Ziel der Erarbeitung eines Firmenleitbildes, mir persönlich und den Betrieben sehr gut getan. Das Ergebnis war wunderbar, und es macht uns nun doppelt so viel Spaß, hier zu arbeiten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich habe von 1995 bis 2001 zwei Lehrlinge ausgebildet und bin daher mit den Sorgen der Jugendlichen vertraut. Ich halte es für wichtig, sich für seinen Beruf zu interessieren, ihn mit Freude auszuüben und sich nie auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Es ist nicht entscheidend, was man arbeitet, sondern wie man arbeitet. Zudem sollte man unbedingt darauf achten, daß sehr oft im Leben der erste Eindruck zählt. Auch rate ich jungen Menschen, nie ihre Wurzeln zu verleugnen, sondern sich stets bewußt zu machen, wo sie herkommen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe im Herbst 2006 zusätzlich einen Modehandel begonnen, und mein Ziel ist es, diesen zu etablieren. In unserem Schauraum kann man in privater und angenehmer Atmosphäre exklusive Mode zu erschwinglichen Preisen beziehen. Meine Zwillingsschwester Rosemarie, sie ist gelernte Schneiderin, kümmert sich um Änderungswünsche und hat einen Blick fürs Wesentliche.
Ihr Lebensmotto?
In Bewegung bleiben und immer in die Zukunft schauen.