Zum Erfolg von Josef Hackl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
In beruflicher Hinsicht bedeutet Erfolg für mich, mit einer Landwirtschaft, die sich nach biologischen Richtlinien gestaltet, in der heutigen Zeit wirtschaftlich überleben zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, bei mir stimmt die Aussage, daß hinter jedem erfolgreichen Mann eine starke Frau steht. Hinter mir steht sogar eine starke Familie!Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Neben dem Zusammenhalt in der Familie war mein visionäres und vorausschauendes mutiges Denken und Handeln im Hinblick auf künftige Entwicklungen ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Das Bewußtsein der Kunden, was biologische Produkte betrifft, hat sich in den letzten Jahren zunehmend gesteigert. So verlangen immer mehr Kunden nach diesen hochwertigen Produkten - zumal man nun auch weiß, daß sie für die Erhaltung der Gesundheit unverzichtbar sind. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Die Bekanntschaft mit Herrn Mag. André Gillhofer hat meinen Horizont hinsichtlich der Biologischen Landwirtschaft erweitert - ich sage immer zu ihm: „Dich hat mir der Himmel geschickt“. Ich bin sehr glücklich über diese Fügung. Einige wenige Menschen mit dem richtigen Verständnis der Biologischen Landwirtschaft haben mein Gefühl für diese Materie sehr geprägt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Mir bedeutet es sehr viel, daß unsere Kunden in Linz uns vom ersten Tag an ihr Vertrauen schenkten und so auch zum stetigen Wachstum unseres Unternehmens beitrugen. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Der Anstieg der Bürokratie, die viel Zeit für Verwaltung in Anspruch nimmt, stellt ein Problem dar.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mein Umfeld sieht, daß ich meinen Beruf lebe, daß ich in Einklang mit der Natur lebe. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Kunden schätzen unsere Spezialprodukte im Biobereich - allen voran unser Bündnerfleisch -, und die ständige Entwicklung neuer Produkte, z.B. auch Milchprodukte. Wir sind ein Familienbetrieb, in dem die ganze Familie Einsatz zeigt. Unsere Tochter Elisabeth hilft im Verkauf in der Plus-City in Linz, unser Sohn Roland unterstützt uns, wenn Not am Mann ist, und meine Frau beschäftigt sich mit der Entwicklung neuer Produkte. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir sind mit unseren Kollegen im Bioverband Erde & Saat zusammengeschlossen. Dieser gemeinnützige Verein mit regionalen Arbeitsgruppen, der im Jahr 1988 im oberösterreichischen Mühlviertel als bäuerliche Selbsthilfeeinrichtung gegründet wurde, bemüht sich um die laufende Beratung und Information seiner Mitglieder durch Exkursionen und Veranstaltungen wie z.B. Umstellungskursen. Durch Maßnahmen, die über die gesetzlichen Grundlagen hinausgehen, wie eigene Saatzucht, Kompostierung, Anwendung homöopathischer Präparate usw. versuchen wir, die Harmonie zwischen Mensch, Tier und Pflanzenwelt zu fördern und die Qualität der Lebensmittel zu verbessern. Die Feld- und Hoftage auf unseren Mitgliedsbetrieben dienen der gegenseitigen Beratung und dem Erfahrungsaustausch, den ich als sehr wichtig erachte.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Fremdsprachen haben mich schon immer interessiert, so war ich in der Schule im Fach Englisch stets der Beste. Ich stand Innovationen immer schon offen und interessiert gegenüber und nahm auch laufend Fortbildungen in Anspruch, um mein Wissen zu erweitern. Vorträge von Herrn Mag. Gillhofer und Prof. Krüll hatten mich besonders stark beeindruckt - diese beiden Herren wissen, wovon sie sprechen, wenn es um das Thema Biologische Landwirtschaft geht.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich möchte jungen Menschen ans Herz legen, sich für mehr als nur eine Sache zu interessieren, neugierig zu bleiben und den Umgang mit Mensch, Tier und Natur nicht zu verlernen. Es ist wesentlich, eigenständig zu bleiben, sich nicht abhängig zu machen und vor allem nicht in die Schuldenfalle zu tappen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte den Hof noch etwas ausbauen und weiterhin daran arbeiten, die Wünsche unserer Kunden zu erfüllen. Auch ist mir wichtig, immer mit der Zeit zu gehen und unsere Innovationsfreude beizubehalten.
Ihr Lebensmotto?
Wir haben die Erde nur von unseren Kindern geborgt, gehen wir daher sorgsam mit ihr um.