Zum Erfolg von Martin Fichtinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn die Arbeiten im Betrieb zur Zufriedenheit aller ausgeführt werden können und alles so funktioniert, wie ich es mir vorgenommen habe, dann kann ich von Erfolg sprechen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im großen und ganzen ja, obwohl es natürlich hin und wieder vorkommt, daß nicht alles so läuft, wie es sollte. Aber ich denke positiv und beklage mich nicht. Man muß am Boden bleiben.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mit Beharrlichkeit, viel Verzicht und großem Zeitaufwand konnte ich den heutigen Stand erreichen. Der Betrieb umfaßt heute eine Landwirtschaft mit 27 Maststieren, die Gastwirtschaft, zehn Hektar Wald und 16 Hektar Land, die bewirtschaftet werden.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Bei manchen Dingen ist es vielleicht besser, etwas zu warten. Am nächsten Tag ist eine Lösung dann einfacher, oder das Problem hat sich von selbst erledigt. Unser Beruf ist größtenteils auch wetterabhängig, sodaß Geduld und Zuversicht am ehesten ans Ziel führen. Leider gibt es in unserer Ortschaft keinen Fremdenverkehr, der mehr Gäste anziehen würde.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Zahlreiche Umbauten waren notwendig, um weiterhin bestehen zu können. Der Keller wird noch saniert, um ihn in das Gasthausgeschehen einbinden und kleinere Veranstaltungen durchführen zu können. Generell würde ich meinen Werdegang anders gestalten, könnte ich nochmals von vorne anfangen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Das waren meine Eltern, die den Hof in zweiter Generation führten und an mich weitergaben.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ich bin der Meinung, daß die Leute am Land einfach anders leben, als sich das die Politiker vorstellen. Besonders die ländliche Bevölkerung, die in der Landwirtschaft arbeitet, hat die Zeit nicht, die Freizeitangebote in den Ballungszentren in Anspruch zu nehmen. Da ist es dann einfach zu sagen: die Bevölkerung am Land treibt zu wenig Sport, wenn hier der Broterwerb an erster Stelle stehen muß. Daher bin ich von der Politik enttäuscht, die zu wenig auf die Bedürfnisse der ländlichen Bevölkerung eingeht.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Gäste schätzen das familiäre und bodenständige Ambiente, und ich nehme mir Zeit, um persönlich für sie da zu sein.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Jeder muß für sich schauen, wie er über die Runden kommt. Ich bin der Ansicht, daß aber alle zusammenhelfen müssen, um die Gemeinschaft positiv zu beeinflussen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Der Doppelberuf, den ich ausübe, erfordert zur Gänze meine Zeit und Kraft, sodaß das Privatleben bisweilen ins Hintertreffen gerät. Nur jeden zweiten Sonntag im Monat sperre ich die Gastwirtschaft zu.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Im großen und ganzen habe ich meine Ausbildung abgeschlossen, aber ich lese regelmäßig interessante Artikel in den Fachzeitschriften, informiere mich im Teletext und halte viel vom mündlichen Austausch mit den Kollegen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Von den Jugendlichen wünsche ich mir, daß sie am Boden bleiben. Für meine Begriffe sind sie zu sehr von den neuen Medien abgelenkt. Empfehlen würde ich ihnen, vermehrt zu sparen. Es ist ja leicht, Geld auszugeben, das man nicht selbst verdienen muß.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte den Betrieb weiterhin modernisieren, kleinere Umbauten und damit erfolgreich sein.