Zum Erfolg von Lutz Sparowitz
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß ich im Rückblick auf meine berufliche Tätigkeit das Gefühl habe, daß alles einen Sinn hatte und nicht umsonst war. Ich vergleiche meine Arbeit gerne mit jener eines Landwirts, der auf seinem Feld aussät und sieht, wie die Früchte seiner Arbeit wachsen und gedeihen. Die Weitergabe von Wissen und Erkenntnissen ist die Erfüllung. Wirtschaftlicher Erfolg ist eine Begleiterscheinung, die sich jedoch nur zeigt, wenn man mit Freude an die Arbeit geht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich, da ich meine Vorhaben verwirklichen konnte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Es existieren Millionen von Möglichkeiten, um seine Persönlichkeit zu entfalten, und ebenso viele Bereiche, in welchen man erfolgreich sein kann. Dies ist eine Sache der Eigendefinition. Ein wesentlicher Faktor ist sicherlich Ehrgeiz, ohne den sich Ziele nicht erreichen lassen. Seine Ziele nicht mit Gewalt und Verbissenheit umzusetzen, sondern mit Ehrgeiz zu erreichen, halte ich für den optimalen Weg. Um sich in seinem Beruf entfalten zu können, sollte man auch Freude am Beruf haben und seine Fähigkeiten bestmöglich nutzen. Sicherlich ist auch ein Quentchen Glück notwendig, um Erfolg zu erlangen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich schätze Herausforderungen und begegne ihnen daher sportlich. Man muß auch verlieren können und die Dinge locker nehmen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich habe nie für mich in Anspruch genommen, erfolgreich zu sein, ich war lediglich stolz auf meine verschiedenen Leistungen. Das Thema Erfolg ist nicht so wichtig für mich, schon eher, über eine gewisse Sicherheit zu verfügen - dies gehört für mich zum Erfolg dazu. Mein größtes Bestreben war immer, Unabhängigkeit zu erlangen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich treffe meine Entscheidungen generell aus dem Bauch heraus und habe bisher nur gute Erfahrungen damit gemacht. Eine erfolgreiche Entscheidung war, das Labor für Konstruktiven Ingenieurbau aus dem Institut auszugliedern. Es dient der Lösung experimenteller Fragen und kann nunmehr von verschiedenen Instituten genutzt und dadurch besser ausgelastet werden. Herr Dr. Bernd Freytag leitet dieses Labor sehr erfolgreich.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Sehr beeinflußt hat mich Herr Prof. Dr. Fritz Bauer, mein Vorvorgänger an der Universität. Er verfügte über enormes Fachwissen, war Theoretiker und Praktiker zugleich und hielt keine großen Reden, sondern war ein sehr bescheidener Mensch. Dies hat uns Studenten damals sehr imponiert und angespornt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich empfinde in meinem Arbeitsumfeld kein Problem als ungelöst.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die wichtigsten Kriterien sind eindeutig Ehrgeiz und die Fähigkeit, eine Vertrauensbasis aufzubauen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wichtig ist, sich nicht selbst über seine Mitarbeiter zu stellen, sondern ihnen den Freiraum zu geben, den sie benötigen, um selbständig zu arbeiten. Man muß seinen Mitarbeitern Vertrauen entgegenbringen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
In meinem engeren Umfeld würde ich den Rat geben, nach der Doktorarbeit in die weite Welt zu schweifen, um andere Persönlichkeiten und Kulturen kennenzulernen. Dies habe ich auch Herrn Prof. Kolleger - heute Professor am Institut für Betonbau - empfohlen, der es sehr goutierte. Er hatte bereits ähnliche Pläne, doch ich habe ihn darin bestärkt, diese zu verwirklichen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Eines meiner Ziele, das ich bereits seit zehn Jahren anstrebe, ist, die Kontakte und die Kommunikation zwischen Bauingenieuren und Architekten zu fördern.