Zum Erfolg von Rudolf Keusch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolgreich ist, wer in der eigenen Mitte lebt und mit sich selbst in Einklang steht. Erfolg heißt, Beruf und Familie, aber auch das Seelenleben in Harmonie miteinander verbinden zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In einem gewissen Maße schon. Im Sinne meiner Definition kann ich es sicher sagen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein hartnäckiger Typ, ich weiß , was ich will und bin konsequent. Wenn ich etwas beginne, dann bringe ich es auch zu einem Ende.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erfolgreich fühlte ich mich ab dem Ende meiner Facharztausbildung, als auch die Ordination zu florieren begann.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine wichtige Entscheidung war sicher jene, Speising von einem Tag auf den anderen zu verlassen und in ein neues Spital mit einer neuen Aufgabe zu gehen. Im Hartmannspital konnte ich die Station nach meinen eigenen Ideen aufbauen und sehr selbständig agieren. Ich schätze auch das ausgezeichnete Arbeitsklima in diesem Haus: gerade bei Schmerzpatienten ist es sehr wichtig, daß ein gutes Verhältnis innerhalb des Teams herrscht.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Selbstverständlich Prof. Tilscher, mit dem ich 13 Jahre lang zusammenarbeitete und auch heute noch arbeite. Ich konnte bei ihm sehr viel lernen, und er förderte auch meine Entwicklung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Viele Orthopäden, oder viele Ärzte ganz allgemein, meinen, daß man gewisse Probleme - auch seelischer Natur - am besten mit dem Messer löst. Die heutige Medizin ist stark operativ und apparativ eingestellt. Besser wäre ein eher konservativer Schwerpunkt, der die Probleme an der Wurzel behandelt. Es geht darum, die wahren Ursachen einer Erkrankung zu erkennen. Chronische Schmerzpatienten haben oft seelische Probleme, die als Auslöser wirken, so daß die aggressiven Maßnahmen eben nur an der Oberfläche und vorübergehend wirken.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, ich bin in dem Haus hier recht beliebt, da ich einiges bewegen konnte. Seit etwa zwei Jahren ist unsere Auslastung auch spürbar gewachsen, was natürlich geschätzt wird.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Man kann in unserem Bereich nur im Team gut arbeiten, weshalb ich meine Mitarbeiter auch versuche, so gut es geht zu fördern.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
In erster Linie achte ich auf Teamfähigkeit. Sie müssen weiters kommunikativ sein, denn es ist auch wichtig, sehr rasch die notwendigen Informationen von den Patienten zu erhalten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir veranstalten gemeinsame Stationsabende, und ich beteilige die Mitarbeiter auch finanziell überdurchschnittlich , wodurch sie dann natürlich auch einen ganz konkreten Ansporn erfahren. Welche sind die Stärken Ihrer Abteilung? Wir sind sehr vielseitig und kombinieren althergebrachte Therapien (Chirotherapie, manuelle Therapie und Akupunktur sind etwa 4.000 Jahre alt) und moderne Verfahren. Wir behandeln sowohl akute (z.B. Bandscheibenvorfälle), als auch zahlreiche chronische Schmerzpatienten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich keine Nacht- oder Wochenenddienste mehr machen muß, bleibt auch genügend Zeit für gemeinsame familiäre Aktivitäten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Der wichtigste Rat wäre, nie etwas um des Geldes Willen zu tun. Man soll etwas gerne machen, dann macht man es auch gut, und wenn man es gut macht, dann wird man erfolgreich sein, und dann kommt das Geld automatisch, ob man will oder nicht. Das ist das Geheimnis des Erfolges.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Sobald es offizielle Richtlinien gibt, wird unsere Schmerzstation ein anerkanntes Department sein. Privat möchte ich mit meiner Frau Margit noch viele ferne Länder bereisen.