Zum Erfolg von Alexander Cserny
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Natürlich ist es schön, wenn man für seine Arbeit ansprechend entlohnt wird. Das Geld ist in Fragen des Erfolges für mich aber zweitrangig. Ich habe Erfolg, wenn ich das Vertrauen eines Klienten gewinne und seinen Vorstellungen entsprechend gute Arbeit leiste, und außerdem meine Mitarbeiter dabei ebenfalls zufrieden sind. Freude und Spaß am Beruf erachte ich als wesentlich wichtiger als ein dickes Bankkonto. Das kommt dann von selbst.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich war am Anfang meines Berufslebens etwas orientierungslos und wußte nicht genau, wo es hingehen soll. Mit der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung habe ich dann ein Gebiet gefunden, das mich auch inhaltlich sehr interessiert. Seither fühle ich mich auch erfolgreich, obwohl ich natürlich noch lange nicht alle Ziele erreicht habe. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Eltern ließen mir bei Schulausbildung und Studium völlig freie Wahl. Das war wichtig für meine persönliche Entwicklung, auch wenn der Weg nicht von Anfang an klar war. Außerdem bekam ich von meinem Elternhaus mit, wie man mit Menschen umgeht, wie man auf sie zugeht und Vertrauen bilden kann. Das ist in meinem Beruf ungeheuer wichtig. Schon bei der KPMG bemerkte ich, daß ich für den zwischenmenschlichen Umgang ein besonderes Talent mitbringe, denn Klienten haben sich oft direkt an mich gewendet, obwohl der hierarchische Weg eigentlich ein anderer gewesen wäre.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfahre Anerkennung durch Klienten, die mir Vertrauen entgegenbringen und sich für meine Arbeit bedanken. Das ist eine persönliche Wertschätzung, die mir sehr wichtig ist. Es war auch eine schöne Anerkennung, als es mir bei der KPMG gelang, die Personalfluktuation niedrig zu halten. Als ich das Unternehmen verließ, organisierten die Mitarbeiter eine Abschiedsfeier für mich. Das ist in einer großen Kanzlei nicht unbedingt üblich und hat mich schon sehr gefreut. Auch mein Vorgesetzter bei der KPMG, Dr. Mühlehner, drückte mir seine Wertschätzung aus, indem er mir rückhaltlos vertraute. Eine Anerkennung zeigt sich auch darin, daß man mich zu KPMG im Februar 2008 zurückholte. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die fachliche Qualifikation wird schon im Vorfeld von der Personalabteilung überprüft. Ich sehe mir die Lebensläufe der Bewerber an, wie sie sich entwickelt haben. Ausschlaggebend ist für mich nicht, ob jemand für sein Studium ein Jahr mehr oder weniger benötigt hat, sondern ob die Person offen und interessiert ist. Natürlich spielen auch der erste Eindruck, die Sympathie und das persönliche Gespräch eine wichtige Rolle.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Als Senior Manager Tax bei der KPMG war ich auch für die Mitarbeiter verantwortlich. Leider ist bei solchen Großkanzleien die Personalfluktuation relativ hoch, da immer wieder jemand abgeworben wird. Das ist auch okay, aber wenn die Leute von sich aus das Handtuch werfen und nicht mehr wollen, ist das nicht in Ordnung. Ich bemühte mich daher, die Fluktuation so gering wie möglich zu halten, und stand meinem Team immer als Ansprechpartner bei Fragen und Problemen zur Verfügung. Dieses angenehme Betriebsklima war durchaus motivierend. Dem Thema der Mitarbeitermotivation wird aufgrund der derzeitigen Wirtschaftslage, noch mehr Augenmerk geschenkt als bisher.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Neben meiner Tätigkeit werde ich auch von meinem privaten Umfeld immer wieder mit steuerlich-rechtlichen Fragen konfrontiert. Oft ist der Samstag mit diesen Freundschaftsdiensten ausgefüllt. Natürlich ist das auch eine gewisse Belastung, die ich mir aber nicht anmerken lasse. Ich sehe das als Anerkennung und Wertschätzung meiner Person. Es ist also für mich sehr schwierig, eine Unterscheidung zwischen Beruf und Privatleben zu treffen. Ich mache das vom tatsächlichen Aufwand abhängig. Eine simple Auskunft oder Hilfe beim Ausfüllen eines Formulars gebe ich gern als Privatmann, erst wenn aufwendigere Recherchen notwendig sind, fällt dies in die Kategorie Beruf. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich wende sehr viel Zeit für Fortbildung auf. Unsere Branche ist recht schnellebig, es gibt laufend Neuerungen und Änderungen. Daher muß man regelmäßig Fachseminare besuchen. Wenn es die Zeit zuläßt, stehen auch andere Seminare, etwa im Bereich der Mitarbeiterführung, auf dem Programm. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn sich ein junger Mensch entschließt, in dieser Branche Karriere zu machen, kann ich aus meiner Erfahrung sagen: Bildung ist sicher wichtig, aber nicht ausschlaggebend. Viel wichtiger sind die soziale Kompetenz und der richtige Umgang mit Leuten. Das lernt man nicht an der Universität, sondern im praktischen Leben. Noch ein Tip: Geld sollte man nicht unbedingt mit Erfolg gleichsetzen. Erfolg definiert sich über die Ziele, die man sich selbst setzt. Leider reduziert die junge Generation ihre Ziele oft auf das Geldverdienen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin sicherlich erblich vorbelastet, denn mit Ausnahme meines Vaters waren alle in der Familie selbständig. Das prägt natürlich, und es war immer mein Ziel, eines Tages selbständig zu werden. Wichtig ist mir die Etablierung im Unternehmen, sowie mein berufliches Steckenpferd: Die Fachkenntnis der sogenannten Veranlagungsprodukte den Unternehmen zur Verfügung zu stellen, was schließlich den Klienten unseres Hauses zu Gute kommt.