Zum Erfolg von Dorothea Sulzbacher
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Bin ich am Ende eines Arbeitstages mit meinem Beitrag zum Unternehmenserfolg zufrieden, stellt sich ein angenehmes Erfolgsgefühl ein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin mit dem Erreichten zufrieden, auch wenn ich zugeben muß, daß ich noch viel Erfolgspotential in mir trage. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin sicherlich durchsetzungsstark und dynamisch und verstehe es, meine Ideen und Ziele umzusetzen, ohne dabei an Flexibilität einzubüßen. Rasch stelle ich mich auf neue Anforderungen ein, ich liebe Veränderungen. Abwechslungsreiche, herausfordernde Situationen weiß ich souverän zu bewältigen. Ich mag es, wenn etwas los ist, bin kontaktfreudig und habe gerne mit Menschen zu tun.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Probleme sind da, um gelöst zu werden, und das möglichst rasch. Entscheidungen treffen wir im Team, auch wenn mich meine Risikofreude in Einzelentscheidungen stärkt. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich glaube schon, daß Frauen mehr leisten müssen, um in eine Führungsposition zu gelangen. Doch meine ich mittlerweile, daß Frauen sich diesen Weg nicht immer zumuten, woran der Aufstieg im wesentlichen scheitert. Gut vorstellbar ist, daß viele Frauen wissen, daß es viel Energie und Reibung benötigt, um den Weg in die Führungsetage zu beschreiten. Frauen studieren, betreuen aber danach die Kinder, der Ehemann arbeitet. Eine berufliche Karriere erfordert Mut. Derzeit geht der Trend wieder in Richtung Konservatismus. Eine bessere Qualität der Kinderbetreuungseinrichtungen würde möglicherweise einiges ändern. Diesbezüglich ist der Staat gefordert, Abhilfe zu schaffen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? In meiner Jugendzeit hatte ich großen Respekt vor Johanna Dohnal. Weibliche Vorbilder finde ich heute leider nur selten. Herrn Ruttenstorfer, Chef der OMV, bewundere ich als Manager. Sein Mut, seine Intelligenz und seine Gabe, Dinge klar auf den Punkt zu bringen, gefallen mir. Eigene Stärken und Schwächen zu kennen, ist aber zentral.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Der positive Ausgang meiner Bewerbung als Geschäftsführerin stellt sicher eine Form der Anerkennung dar. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Am allerwichtigsten sind Humor und Spaß an der Arbeit, wobei das volle Engagement natürlich auch zählt. Dynamik, Kreativität, Innovationsgeist und Kritikfähigkeit sind weitere wesentliche Eigenschaften.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In einer Führungsposition wird die private Zeit knapp, vieles vermischt sich, und dies gerade am Anfang einer neuen Herausforderung. Dennoch braucht man einen gewissen privaten Rückzugsraum, damit die Abgrenzung vom Beruf immer wieder gelingt. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Der Fokus auf den internationalen Bildungs- und Arbeitsmarkt öffnet viele Perspektiven. Der Nachwuchs ist heute ohnehin stärker fokussiert und verfügt auch schon über Fremdsprachenkenntnisse. Die Beherrschung einer Ostsprache wird zukünftig gerade in Österreich von Vorteil sein. Frauen rate ich, sich in Männernetzwerken einen Mentor zu suchen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Der Aufbau und die Etablierung des Bereichs Erneuerbare Energie ist das wichtigste Ziel. Ich werde mich ständig weiterbilden, um neuen Karriereschritten entgegenzugehen.