Zum Erfolg von Maurus Demmel
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, in meinem Beruf weiterzukommen. Mein Ziel war es immer schon, Medizin zu studieren, um für andere mit meinem Wissen und meiner Qualifikation da zu sein. Mein Anspruch an meinen Beruf war nie, reich zu werden, da für mich die wirtschaftliche Komponente nicht an erster Stelle steht. Doch ich kann von meiner Berufstätigkeit sicherlich gut leben und mir meine Wünsche erfüllen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, da ich mich auf der Karriereleiter, die sich in der Medizin erklimmen läßt, schon sehr weit oben befinde.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich kann auf eine sehr gute Ausbildung verweisen und war schon vor meiner Bestellung zum Primarius als Oberarzt tätig, habe also in dieser Hinsicht bereits zahlreiche Qualifikationen und auch Führungserfahrung. Persönlich würde ich mich als interessiert und absolut engagiert bezeichnen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Indem ich mir der Verantwortung, die ich trage, bewußt bin und mit eben dieser behutsam umgehe. Herausforderungen tragen durchaus ihren Reiz in sich, und ich scheue es nicht, mich ihnen zu stellen. Bei Niederlagen stelle ich mir selbst die Frage, was ich falsch gemacht habe, und wie ich es besser machen kann. Ich denke, nicht nur für mich persönlich, sondern auch für die Abteilung, der ich vorstehe, ist die Entwicklung eines guten Fehlermanagements sehr wichtig, um eine Weiterentwicklung herbeizuführen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich hatte zum ersten Mal nach dem erfolgreichen Abschluß meines Studiums ein Erfolgsgefühl. In weiterer Folge mißt sich Erfolg in vielen kleinen Schritten, jede positiv bewältigte Aufgabe ist ein schönes Gefühl.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung ist ein wesentlicher Punkt für persönliche Bestätigung, und es ist sicherlich wichtig, diese auch zu erhalten. Ich erhielt immer wieder seitens der Mitarbeiter und der Vorgesetzten Anerkennung für meine Arbeit - Anerkennung für mein Engagement und meine Zuverlässigkeit. Je höher die Position, desto mehr spürt man Anerkennung durch wirtschaftlichen Zugewinn. Obwohl ich schon sagen muß, daß vor allem dieser Aspekt für die Menschen um mich herum immer einen höheren Stellenwert hatte als für mich selbst. Mein wichtigstes Bestreben war und ist, meine Patientinnen optimal zu betreuen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind am Erfolg meiner Abteilung natürlich sehr wesentlich beteiligt. Wir können nur dann gute Arbeit leisten, wenn wir ein gutes Team haben.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Mir ist der menschliche Umgang mit den Patientinnen außerordentlich wichtig. Auch die Bereitschaft zu persönlicher Weiterbildung und Engagement stellen für mich wesentliche Kriterien dar.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich will selbständige Mitarbeiter, die reflektiert genug sind, zu wissen, wo ihre Stärken und Schwächen liegen, und worin sie sich verbessern können. Dadurch fühlen sich meine Mitarbeiter als kompetentes Fachpersonal bestätigt und somit auch motiviert.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
In unserer Abteilung herrscht in Summe ein angenehmes Betriebsklima. Als Chef muß man über die Fähigkeit verfügen, sich auch einmal unbeliebt zu machen und Kritikpunkte anzusprechen - dies jedoch immer auf sachlicher Ebene, ohne jemanden persönlich zu attackieren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da der Beruf des Mediziners ein sehr fordernder ist, auch in zeitlicher Hinsicht, läßt er sich nicht immer problemlos mit einem erfüllten Privatleben vereinbaren.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Der entscheidende Punkt ist zu wissen, was man selbst tun möchte, und wo die eigenen Lebensziele liegen. Je nach Ergebnis kann man dann schauen, welche beruflichen Möglichkeiten hier zur Diskussion stehen. In der Medizin muß man sich darüber im klaren sein, daß der Ausbildungsweg ein sehr langer ist, das Einkommen heute nicht mehr den Erwartungen entspricht, die von früher noch bestehen, und daß die private Situation unter dem Beruf leiden kann. Ich würde aber jedem meiner Kinder raten, Medizin zu studieren, sofern es den tiefen Wunsch in sich verspürt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich will eine Abteilung leiten, die Topmedizin anbietet. Privat habe ich das Ziel, weiterhin mit offenen Augen durch das Leben zu gehen und meinen Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen, sie aber auch zu lehren, daß das Leben nicht nur aus dem Beruf besteht.