Zum Erfolg von Michael Sztachovic
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Beruflicher Erfolg bedeutet für mich, in meiner Branche anerkannt und bekannt dafür zu sein, daß ich gute Qualität liefere. Ein gutes Image, ein guter Ruf ist mir sehr wichtig. Auch wenn die Patienten, die wir versorgen, mit unserer Arbeit zufrieden sind, sehe ich das als Erfolg. Als Zahntechniker bin ich ja in der Lage, Menschen ein Stück Lebensqualität wiederzugeben. Die Schattenseite des Erfolges: Ich habe sehr viele Neider, aber damit muß man lernen umzugehen. Neid muß man sich erarbeiten. Natürlich gehört auch ein zufriedenes Privatleben zum Erfolg. Leider kommt der private Bereich aufgrund meines beruflichen Engagements manchmal etwas zu kurz.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin mit meinem Erfolg recht zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin extrem ehrgeizig und bilde mich ständig weiter. Wenn ich mir ein Ziel setze, arbeite ich mit voller Kraft und konsequent an der Umsetzung. Als ich 1998 meine Meisterprüfung ablegte, war ich der jüngste Zahntechnikermeister Österreichs. Voraussetzung, um all das zu erreichen, sind natürlich das Interesse und die Liebe zum Beruf. Damit überbrückt man auch Schwierigkeiten wie den geringen Verdienst während der Ausbildung.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Daß ich mich nach der trockenen, kaufmännischen Ausbildung an der Handelsakademie für den Beruf des Zahntechnikers entschied, war wohl meine grundlegend erfolgreichste Entscheidung. Der Beruf ist unglaublich abwechslungsreich, weil ja kein Zahn dem anderen gleicht. Man braucht handwerkliches Geschick, Formgefühl und auch eine gewisse künstlerische Ader.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich hatte im Laufe meiner Ausbildung mehrere Mentoren. Meine Lehre begann ich in einer Firma, die in puncto Ausbildung eher schlecht war, mein Lehrer an der Berufsschule erkannte das und empfahl mir einen Wechsel. Außerdem bemerkte er meinen Ehrgeiz und mein Talent und förderte mich dementsprechend. Er war ein sehr guter Techniker, von dem ich viel lernen konnte. Ich arbeite auch mit den drei erfolgreichsten Implantologen des Landes zusammen - wir sind ein Team, und alle drei zähle ich ebenfalls zu meinen Mentoren.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Von meinen Schülern höre ich eigentlich keine negativen Kritiken. Ich selbst empfinde mich manchmal als zu wenig streng, aber ich achte sehr wohl auf die Einhaltung gewisser Grundregeln. Ich versuche, das Wissen sehr praxisnah zu vermitteln.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich lege großen Wert auf Gemeinschaft und Teamgeist. Es ist wichtig, daß sich ein neuer Mitarbeiter integrieren kann und sich als Teil des Ganzen begreift. Ich kann keinen Mitarbeiter brauchen, der um Punkt 17 Uhr nach Hause geht, während die andern mit Hochdruck arbeiten. Ein wesentliches Kriterium ist der Wille, mehr zu leisten und weiterzukommen. Ich halte im Labor auch interne Fortbildungskurse ab, und wenn daran jemand nicht teilnehmen will, ist er bei mir fehl am Platz. Als Lehrer an der Berufsschule kann ich sehr genau beobachten, welche Schüler Fleiß und Talent an den Tag legen - hier sitze ich praktisch an der Quelle, wenn es um die Auswahl neuer Mitarbeiter geht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich arbeite im Durchschnitt 60 bis 70 Stunden pro Woche, in Spitzenzeiten fallen manchmal auch die Wochenenden dem Beruf zum Opfer. Die meiste Zeit gelingt es mir aber, wenigstens den Sonntag frei zu halten und mich der Familie zu widmen. Ich hatte aufgrund des Stresses Anfang 2006 eine Herzmuskelentzündung, und das hat mich ein wenig wachgerüttelt. Seither betreibe ich mit meinen Mitarbeitern drei Mal pro Woche eine Stunde Sport.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Wir lernen in unserem Beruf nie aus, das wird es nie geben. Ich lege extrem viel Wert auf Fortbildung - sowohl bei mir als auch bei meinen Mitarbeitern. Man kann nie so gut sein, als daß man von jemandem anderen nichts lernen kann. Außerdem halte ich selbst sehr viele Kurse und Vorträge, von Dresden bis Japan.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wir haben an der Berufsschule viele junge Menschen, die diesen Beruf lernen, nur um irgendeine Ausbildung zu haben. Wer nach vier Jahren Lehrzeit mittelmäßig ist, sich nicht weiterbildet und nur arbeiten geht, wird mittelmäßig bleiben und nie richtig erfolgreich sein. Spaß und Interesse am Beruf sind also eine grundlegende Voraussetzung. Wichtig ist es, sich Ziele zu setzen und mit Ehrgeiz und Eigeninitiative darauf hinzuarbeiten. Es schadet auch nichts, mitunter gegen den Strom zu schwimmen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in zehn bis 15 Jahren soweit sein, daß ich mich ein wenig aus dem Alltagsgeschäft zurückziehen und mir nur die interessantesten Fälle und Aufträge aussuchen kann. Außerdem will ich den Standort der Firma etwas mehr Richtung Zentrum verlagern. Wir sind derzeit im 23. Bezirk angesiedelt, und ich möchte unsere Erreichbarkeit verbessern.