Zum Erfolg von Monika Jannes
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Zufriedene Kunden sind der Gradmesser meines Erfolges. Durch Weiterempfehlungen wird unser Kundenstock von Woche zu Woche größer, und das zeigt mir, daß ich auf dem richtigen Weg bin.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, das Geschäft ist toll angelaufen, und ich bin sehr zufrieden. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein Motto lautet: Mit Liebe arbeiten oder es bleiben lassen. Grundvoraussetzung ist aber das fachliche Können. Wir arbeiten nach den neuesten Schnittechniken, sodaß das Haar bereits im nassen Zustand so fällt, wie es sein soll. Dann erlebt der Kunde auch zu Hause keine Enttäuschung. Als Unternehmerin lasse ich mich von umsatzschwächeren Monaten nicht entmutigen, sondern überlege ständig, was ich noch verbessern könnte. Man muß eben laufend an sich arbeiten. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Als Friseurin hat man es nicht schwerer, weil Frauen in diesem Beruf doch anerkannt und akzeptiert sind. Insgesamt glaube ich aber schon, daß es Frauen noch immer schwerer haben, sich in dieser von Männern dominierten Welt durchzusetzen. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Jeder soll so sein, wie er ist und sein eigenes Konzept verfolgen. Von Imitationen halte ich nichts. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich hatte als Lehrling eine tolle Chefin, die zwar streng, aber menschlich schwer in Ordnung war. So versuche ich es auch in meinem eigenen Geschäft zu halten. Von ihr konnte ich sehr viel lernen. Meine Trainerausbildung machte ich bei der Firma dm, wo ich zwei Vorgesetzte hatte, die mich forderten und förderten. Außerdem lernte ich bei dm sehr viel zum Thema Wirtschaftlichkeit und Rentabilität. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es wird in unserer Branche viel zu wenig in das handwerkliche Know-how investiert. Die Lehrlinge müssen in vielen Betrieben drei Jahre lang putzen und Haarewaschen, und nach der Gesellenprüfung werden sie nicht weiterbeschäftigt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich behandle Lehrlinge als vollwertige Menschen, die nicht nur zum Putzen da sind, sondern bei mir eine möglichst gute Ausbildung erhalten sollen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Lebensgefährte arbeitet ebenfalls bei mir im Salon, und natürlich sprechen wir auch privat über das Geschäft. Ich versuche zwar am Wochenende abzuschalten, aber ganz gelingt mir das nie, weil ich ja nicht aufhören kann zu denken. Als Unternehmerin und Friseurin aus Leidenschaft ist der Beruf auch Berufung. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich mag nicht überheblich klingen, aber ich habe eine umfassende Ausbildung in allen Bereichen genossen. Es gibt vier Grundhaarschnitte, die sich untereinander kombinieren und vereinbaren lassen - der Rest ist Kreativität und Erfahrung. Viel mehr kann man nicht mehr lernen. Trotzdem besuche ich immer wieder diverse Shows, um mir neue Inputs zu holen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wer den Friseurberuf ergreifen will, sollte neben dem allgemeinen Interesse an dieser Tätigkeit vor allem kontaktfreudig sein, schließlich arbeiten wir mit Menschen. Natürlich muß auch ein gewisses Talent vorhanden sein. Als selbständiger Friseur darf man keinen Kunden als selbstverständlich annehmen, sondern muß bei jedem sein Bestes geben. Die Konkurrenz ist groß, und es ist wichtig, sich vom Mitbewerb abzuheben und dabei wirtschaftliches Denken nicht zu vergessen. Ganz allgemein wünsche ich mir von den jungen Leuten mehr Biß und Arbeitswillen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Voraussichtlich 2008 werden wir den Salon für zwei Wochen zusperren und komplett umbauen. Es soll ein kleiner Wellnessbereich, unter anderem mit Lichttherapie, entstehen. Ich versuche eben, den Kunden bestmöglichen Service und eine angenehme Atmosphäre zu bieten.
Ihr Lebensmotto?
Alles gern und mit Liebe machen. Auch die Achtung vor anderen Menschen ist mir sehr wichtig.