Zum Erfolg von Christian Fitzke
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Gesteckte Ziele und das, woran man glaubt, zu erreichen, sehe ich als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich nicht nur meine beruflichen Ziele weitgehend erreicht habe, sondern auch in meiner privaten Lebensplanung meine Vorstellungen verwirklicht habe. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Je weiter man auf der Karriereleiter nach oben steigt, desto wichtiger wird Durchsetzungsvermögen - nicht zu verstehen als Ellbogentaktik, sondern im positiven Sinn. Weitere Erfolgsfaktoren sind Beharrlichkeit und Konsequenz.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Als Logistiker beruht die Lösung meiner Aufgaben natürlich sehr stark auf den sogenannten hard facts. Während beispielsweise im Marketingbereich sicher auch Intuition und Kreativität eine Rolle spielen, zählen bei mir Fakten und Zahlen. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Auf jeden Fall Originalität im Sinne von Authentizität. Auch bei den Mitarbeitern ist ein authentischer Führungsstil zielführender. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Eines meiner großen wirtschaftlichen Vorbilder ist mit Sicherheit Herr Kommerzialrat Herbert Rast, der 1955 gemeinsam mit Howard Morse Kelly die American Popcorn Company gründete, aus der 1965 die Kelly GmbH hervorging. Er war ein Wirtschaftskapitän der alten Schule, der über Pioniergeist verfügte. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Wenn die OMV halbjährlich Gewinne von 600 Millionen Euro ausweist und der Dieselpreis für die Konsumenten trotzdem ständig steigt, trifft das natürlich auch unser Unternehmen empfindlich. Die Mineralölsteuer ist nicht zweckgebunden, das ist ein großes Problem. Das Road Pricing ist zwar zweckgebunden, mit diesen Geldern bezahlen wir aber noch viele Jahre die von der Asfinag angehäuften Schulden zurück. Wir müssen im September Budgets für das Folgejahr erstellen und sind dann plötzlich mit 20 Prozent höheren Transportkosten konfrontiert. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Zunächst nach Erfahrung und Ausbildung, dann ist der persönliche Eindruck im Vorstellungsgespräch enorm wichtig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir führen mit jedem Mitarbeiter Jahresgespräche, in denen die Ziele festgelegt werden. Die Zielerreichung wird dann unterjährig verfolgt. Erreicht ein Mitarbeiter schon im Februar seine Ziele, ist er für die Hochsaison sicher bestens motiviert. Ich lege sehr viel Wert auf permanente Mitarbeiterführung unter Einbeziehung des Individuums, ohne zu sehr den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Kelly ist ein österreichisches Unternehmen und seit vielen Jahren Marktführer. Die Stärken liegen sicher in unserer Qualitätspolitik. Wir sind Qualitäts- und gleichzeitig Kostenführer, diese Gleichung ist ein wesentlicher Vorteil am europäischen Markt. Kelly ist ein mittelständisches Unternehmen und kann sich trotz starker Konkurrenz ganz oben im Markt behaupten, weil wir flexibel und dynamisch sind.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wochentags bleibt für das Privatleben relativ wenig Zeit. Wir haben einen kleinen Sohn, daher versuche ich wenigstens das Wochenende für die Familie zu reservieren. Da ich eine verständnisvolle Frau habe, gibt es im großen und ganzen keine Probleme. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Kelly bietet im Unternehmen immer wieder Fortbildungskurse im Managementbereich und für Mitarbeiterführung an, die ich meistens auch besuche. Fallweise absolviere ich auch privat kleinere Seminare. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich rate dazu, unbedingt einen Beruf zu wählen, der sich mit den eigenen Interessen deckt und der Spaß macht. Dieser Rat gilt aber mit Vorbehalt: Wenn ich begeisterter Münzensammler bin und daher Numismatik studiere, werde ich mir schwer tun, einen Job zu finden. Mein zweiter Rat lautet: Glaube an deinen Erfolg.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Aufgrund meiner langjährigen Zugehörigkeit zu Kelly würde ich in kein anderes Unternehmen wechseln, obwohl ich mit meinem Know-how sehr gute Chancen und Möglichkeiten hätte - auch international gesehen.
Ihr Lebensmotto?
Veränderung ist die einzige Konstante.