Zum Erfolg von Johann Asamer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist etwas Schönes. Ab einem gewissen Punkt geht es nicht mehr um Geld. Hätte ich heute 100 Stück Vieh in meinem Bauernhof, ich könnte mir den gleichen Lebensstandard leisten wie heute. Erfolg ist für mich positiver Streß, und der führt zu mehr Gesundheit und Glück auf dieser Welt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Bedingt. Das Unternehmen handelt im öffentlichen Interesse und ist daher ständig in den Medien präsent. Vielleicht wird das alles ein wenig überbewertet.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich wollte ganz einfach mehr. Auch mein Vater hatte immer versucht, nebenbei etwas zu verdienen. Alles was man gerne tut, ist Freizeit, alles was man tun muß, ist Arbeit. Mir hat alles immer Freude gemacht, und aus Fehlern habe ich immer gelernt. Wer sich schon fürchtet, bevor er etwas tut, wird feig bleiben und nie etwas erreichen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ein Problem wird von mir in kleine Teilbereiche zerlegt und analysiert. Daraus entstehen dann mehrere kleine Probleme, und die sind fast immer lösbar.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich mit 16 Jahren die Milchleistung einer Kuh von 2.500 auf 3.200 Liter steigern konnte, fühlte ich mich das erste Mal erfolgreich. Der Anfangserfolg ist immer der schönste.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine Entscheidung, in die Rohstoffbranche einzusteigen und meine Finger vom Fernverkehr zu lassen, war eine sehr erfolgreich.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität ist der bessere Weg, denn was es wiegt, das hat es.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Alt-Landeshauptmann Dr. Erwin Wenzl war ein Mensch, der mich sehr stark geprägt hat. Mein Freund Wenzl hatte noch echte Handschlagqualität. Beruflich ist auch Dr. Ludwig Scharinger ein Vorbild für mich. Andere Banken kündigen 5.000 Mitarbeiter, und er stellt sie bei Raiffeisen mit Erfolg wieder ein. Das gefällt mir. Er ist ein Mensch, der etwas bewegt.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es gibt nicht viele ungelöste Probleme, denn der Baustoff Beton ist heute ein High-Tech-Produkt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde überbewertet.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die wesentlichste. Unsere Mitarbeiter kämpfen für uns.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wir haben sehr viele Stammitarbeiter, deren Kinder auch schon bei uns arbeiten. Der Familiengedanke ist eine tragende Säule des Unternehmens und erstreckt sich über alle Ebenen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mir ist wichtig, daß die Mitarbeiter auch Aufstiegschancen in der eigenen Firma haben. Aus- und Weiterbildung ist uns etwas wert und wird vom Unternehmen zur Gänze bezahlt. Nur wer gerne arbeitet, arbeitet auch wirklich gut.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärke ist die hohe Qualität unserer Produkte.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wenn möglich, freundschaftlich. In meiner Branche kennt jeder jeden, aber es geht immer um sehr viel Geld, und Geschäft ist Geschäft. Es ist aber am besten, miteinander zu reden und Stil zu bewahren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gibt für mich keine klare Trennung der beiden Bereiche. Eine Geschäftsreise ist für mich gleichzeitig auch Urlaub und umgekehrt.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich persönlich verwende nicht mehr viel Zeit für Fortbildung, aber für meine Söhne und die Mitarbeiter sie eine wichtige Sache.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Der nächsten Generation rate ich, leistungsbereit zu sein und den Wohlstand zu beherrschen, der für viele Menschen schon heute zur Belastung wird. Die Rahmenbedingungen richtig zu definieren, ist gar nicht so einfach.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein derzeitiges Ziel ist es, eines meiner größten Projekte in Ungarn (Eurovegas) ohne große Probleme über die Bühne zu bringen. 300 Hektar Land sind schon fertig aufgeschlossen, und 550 Millionen Euro sollen investiert werden.
Ihr Lebensmotto?
Das Wichtige vom Unwichtigen trennen und Notwendiges sofort erledigen.