Zum Erfolg von Wolfgang Hnatek
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn man erreicht, was man erreichen will, hat man Erfolg. Das gilt aber nicht nur für den Beruf, sondern für alle Lebensbereiche.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin sehr genau, was für unseren Beruf eine wichtige Voraussetzung ist. Wir müssen auf jeden Punkt und Beistrich achten. Ein Notar arbeitet sehr viel mit Menschen zusammen und hat ständig Kontakt mit den Klienten, daher sind der richtige Umgang mit Menschen und Kommunikationsfähigkeit ebenfalls wichtige Erfolgskriterien.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Indem ich Ruhe bewahre und täglich mein Bestes gebe. Durch die Fülle der Aufträge darf man sich nicht verwirren lassen, sondern muß eines nach dem anderen erledigen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Es gab immer wieder kleine Erfolgserlebnisse, von der Sponsion bis zum Bestehen der Notariatsprüfung. Mein erklärtes Ziel war aber eine eigene Kanzlei. Das habe ich erreicht, und das ist sicher mein schönster Erfolg.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Natürlich besteht die Arbeit eines Notars sehr viel aus Routine, man greift häufig auf Bewährtes zurück. Aber nicht alles läßt sich in ein Schema pressen, und oftmals sind auch Originalität und Einfallsreichtum gefragt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Sind die Klienten zufrieden und nehmen meine Dienste immer wieder in Anspruch, ist das eine schöne Anerkennung. Auch als Notar hat man Stammkunden. Nur kommen diese nicht wie in einem Kaffeehaus drei Mal pro Woche, sondern je nach Anlaß entsprechend seltener.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Der Beruf des Notars wird immer gefährlicher, da Vertragspartner zunehmend die Stecknadel im juristischen Heuhaufen suchen und versuchen, dem Notar die Verantwortung zuzuschieben. Wir müssen sehr aufpassen und extrem sorgfältig arbeiten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine sehr wichtige Rolle. Ich kann nicht alles, was in der Kanzlei passiert, persönlich kontrollieren. Daher muß ich mich auf die Mitarbeiter verlassen können.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Bei zwei Bewerbern mit annähernd gleicher Ausbildung und Erfahrung entscheidet die Sympathie. Ob diese Bauchentscheidung dann auch richtig war, wird sich herausstellen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch Lob und Anerkennung. Ich bemühe mich um höflichen Umgang und ein angenehmes Betriebsklima, in dem sich alle wohl fühlen. Auch eine faire, leistungsgerechte Bezahlung trägt zur Motivation bei. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Als Notar darf ich keine vergleichende Werbung machen und mich besser als einen Kollegen darstellen, das wäre sogar standeswidrig. Natürlich stehen wir untereinander im Wettbewerb, aber ich versuche meine Klienten durch rasche Erledigung, einwandfreie Arbeit und Freundlichkeit zu gewinnen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Natürlich beansprucht mich der Beruf sehr stark, und es wäre schön, mehr Zeit für die Familie und die Kinder zu haben. Meine Frau arbeitet nur halbtags, und mit ein bißchen Organisationstalent und gutem Willen läßt sich im großen und ganzen alles recht gut vereinbaren.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Durch die strengen Vorschriften hinsichtlich der Vergabe eines Notariats ist es nicht leicht, sich selbständig zu machen. Auch Eltern können ihren Kindern nicht einfach die Kanzlei weitergeben, da jedes Notariat zur Ausschreibung gelangen muß. Das Problem beginnt aber schon früher, weil es nicht leicht ist, eine Stelle als Notariatskandidat zu bekommen, um überhaupt die Ausbildung machen zu können. Daher rate ich jedem, der nicht in absehbarer Zeit einen Ausbildungsplatz in einem Notariat bekommt, einen anderen juristischen Weg zu beschreiten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in nächster Zeit etliche Arbeitsabläufe rationalisieren, um effizienter und teilweise automatisiert arbeiten zu können - etwa durch den Einsatz neuer Software, die für meine Bedürfnisse adaptiert wird.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.