Zum Erfolg von Archana Migschitz
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Das Geheimnis des Erfolges ist für mich, die Dinge nicht komplizierter zu sehen, als sie sind. Ebenfalls ist in unserer Branche ein gewisser Wandel dem Erfolg förderlich. Wirtschaftlicher Erfolg ist für mich zwar wichtig, jedoch ist die innere Zufriedenheit, etwas geleistet zu haben, noch viel wichtiger.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich, da ich mehr erreicht habe, als ich mir vorgenommen hatte. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg war sicherlich meine Hartnäckigkeit. Ich formuliere meine Ziele und verfolge diese für mich selbst. Wenn ich sie erreicht habe, kann ich stolz sein.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich schätze Herausforderungen, da sie lehrreich sind. Ich merke mir etwaige Fehler, um sie in Zukunft nicht zu wiederholen. Auch versuche ich, nicht stehenzubleiben, sondern die Dinge immer besser zu machen. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Persönlich habe ich nicht diese Erfahrung gemacht.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die ersten Erfolgserlebnisse hatte ich, als ich bei meinen Tätigkeiten in der Schweiz befördert wurde.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die erfolgreichste Entscheidung für mich war, von zu Hause wegzugehen, um mich beruflich weiterzuentwickeln und meine Selbständigkeit zu fördern. Meine Familie, die mittlerweile in Amerika lebt, steht voll und ganz hinter mir. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität ist sicherlich der bessere Weg, um erfolgreich zu sein. In unserer Branche muß man seinen Gästen auch immer wieder etwas Neues bieten. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Die erste Person, die mich menschlich sehr geprägt hat, ist mein Vater. Er verwies auf die indische Kultur und sagte: „Deine Wege sind offen, lebe mit positivem Hintergedanken, und du schaffst, was du dir vornimmst. Sollte es einmal nicht so sein, macht es dich stark.“ Die zweite Person, die mich fachlich wie menschlich geprägt hat, ist Herr Gerhard Babe, mein erster Vorgesetzter in Steyr.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Für mich ist die größte Anerkennung, daß uns die Gemeinde Ardagger so freundlich aufgenommen hat.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Als Problem erachte ich die schwankende Zahl der Gäste, die sich auch nach nunmehr drei Jahren nicht einschätzen läßt. Zum Beispiel kann man sich nicht automatisch auf Sonntag als den am stärksten frequentierten Tag einstellen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter sind für den Erfolg des Unternehmens äußerst wichtig. Sie sind engste Freunde und Berater zugleich. Wir fühlen uns sehr verbunden und sind fast wie eine kleine Familie. Wenn ich zum Beispiel am Wochenende vorhabe, einen Raum in der Taverne auszumalen, sind sie bereit zu helfen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Sehr wichtig sind mir natürlich fachliche Kompetenz, Kommunikationsfreude im Umgang mit Menschen und Flexibilität. Da wir ein kleiner Betrieb sind, muß jeder Mitarbeiter alle Tätigkeitsbereiche abdecken können.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir unternehmen sehr viel gemeinsam - sei es, daß wir gemeinsam auf Seminare fahren, sei es, daß wir uns treffen und gemeinsam kochen, um einen netten Abend zu verbringen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie würden wohl sagen, daß ich einerseits sehr fröhlich bin, aber andererseits auch sehr streng sein kann. Im großen und ganzen denke ich schon, daß sie mich nicht gegen eine andere Vorgesetzte tauschen würden.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir bieten internationale Küche (auf Wunsch auch orientalische Küche) mit Themenwochen und perfekte Räumlichkeiten, sowohl für kleine gemütliche Runden als auch für große Veranstaltungen mit bis zu 140 Personen in unserem Saal. Unsere Gäste schätzen unseren schönen Gastgarten und die besondere Atmosphäre. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Nur wenn man zusammenhält, ist man stark. Ich bin der Meinung, daß wirkliche Konkurrenz nicht existiert, da jeder seine Stärken und Schwächen hat.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich nicht verheiratet bin und keine Kinder habe, ist es für mich ein leichtes, Beruf und Privatleben zu vereinbaren. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Meine fachliche wie persönliche Weiterbildung nimmt ca. ein bis zwei Wochen pro Jahr in Anspruch.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Jeder Erfolg, den man erzielt, schafft uns einen Feind und zu viel Neid. Man muß mittelmäßig bleiben, um dem zu entkommen. Der Lohn für die Bemühungen ist nicht etwa das, was wir bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte unseren Betrieb optisch noch ein wenig verändern und weiterhin viele zufriedene Gäste nach Ardagger Stift holen. Mein persönliches Ziel ist, den begonnenen Hausbau abzuschließen.
Ihr Lebensmotto?
Alles bleibt anders.