Zum Erfolg von Johann Narrenhofer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, morgens aufzustehen und mich auf den Tag zu freuen, mit der Gewißheit, daß mich eine Fülle von interessanten Themen und Menschen erwarten. Ich kann getrost behaupten, daß es in all den Jahren bei den ÖBB kaum Tage gab, an denen ich widerwillig meine Arbeit aufnahm. Und das ist ein Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nach vier Jahren im mittleren Management der ÖBB kann ich diese Frage mit Ja beantworten, da mich meine Position mit Freude und Zufriedenheit erfüllt. Ich freue mich auch zu sagen, daß wir die Zeichen der Zeit früh erkannten und neue Entwicklungen erfolgreich umsetzten, da die Herausforderungen an die Logistik sich extrem geändert haben. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg war, eine Aufgabe zu bekommen, die meinen Fähigkeiten und persönlichen Anlagen entspricht. Ein zweiter Grund ist das passende Umfeld der Mitakteure, sprich das menschliche Netzwerk von Mitarbeitern und Partnern. Mir ist wichtig, nach dem von mir als „Prinzip intellektueller Ehrlichkeit“ vorzugehen und offen und konstruktiv zu kommunizieren. Als dritten Grund meines Erfolges betrachte ich das viel zitierte Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich plädiere eindeutig für Originalität. Jeder muß seinen eigenen Weg beschreiten und sich selbst treu bleiben. Wenn ich jemanden imitiere, bin ich - selbst als erfolgreicher Mensch - leider nur Abklatsch eines anderen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Wenn es um Vorbildfunktion geht, kommt mir automatisch Hofrat Dr. Helmut Lampl in den Sinn. Er war zwei Jahre lang mein Vorgesetzter, und seine menschlichen wie auch fachlichen Kompetenzen beeindruckten mich sehr. Ich freue mich, daß wir immer noch befreundet sind. Im Bereich des Veränderungs- und Unternehmensmanagements ist der ehemalige ÖBB-Generaldirektor Draxler eine wahre Größe.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Grundsätzlich bin ich ein polarisierender Typ. Es gibt Menschen, die mich schätzen und andere, die mit meiner offenen Art kaum umgehen können. Welche Rolle spielen Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg? Die Mitarbeiter spielen eine wirklich wichtige Rolle. Als Vorgesetzter kann man noch so weitblickend, eloquent oder dynamisch sein, ohne eine gute Truppe kann man kaum etwas bewegen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Motivation heißt, die Mitarbeiter für Ziele zu begeistern und sie an der Komplexität eines Projekts teilhaben zu lassen. Projekte umzusetzen, Erfolge zu landen oder Abschlüsse zu erzielen - das sind motivierende Schritte für das gesamte Team.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich geschieden bin und mein Sohn bereits selbst berufstätig ist, muß ich keinen extremen familiären Verpflichtungen nachkommen. So kann ich viel meiner Zeit der Öffentlichkeit widmen. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Es vergeht kein Jahr, in dem ich nicht zwei bis drei Seminare oder Kurse besuche. Die Kursinhalte reichen von Marketing über Personalentwicklung bis hin zu strategischer Unternehmensplanung. Fortbildung ist für mich ein permanenter Prozeß, aus dem ich viel Positives ziehen kann.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die Jugend möge sich auf die Zukunft freuen. Wir leben in der Zeit voller Chancen und Möglichkeiten, in der man initiativ werden sollte.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte den erfolgreichen Weg im Bereich Logistik weiter beschreiten, um im liberalisierten Wettbewerb die Position der ÖBB weiterhin behaupten bzw. ausbauen zu können.