Zum Erfolg von Herbert Kraus
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Gesundheit und ein glückliches Familienleben, natürlich gehört der geschäftliche Erfolg auch dazu. Das Geld steht dabei aber nicht an erster Stelle.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich habe aus der Familientradition heraus diesen Beruf gewählt. Schon von Kindesbeinen an stand ich im Gasthaus und hatte immer Freude an meiner Tätigkeit. Meine Eltern waren mir dabei auch gute Vorbilder.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit zunehmender Erfahrung immer gelassener. Ich habe schon sehr viel erlebt, und mich bringt nichts mehr auf die Palme.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Wirklich erfolgreich empfand ich mich, seit ich mein zweites Lokal eröffnete und sich nach einem Jahr der Erfolg eingestellt hat, als der Umsatz anlief.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Unbedingt Originalität, denn wenn etwas an einem Ort funktioniert, heißt das noch lange nicht, daß es auch anderswo funktioniert. Ich würde zum Beispiel dieses alte Wirtshaus im wesentlichen nicht verändern, weil es sonst seinen Charme verlieren würde. Ein weiteres gutes Beispiel, das mir dazu einfällt, ist das Café Hawelka in Wien.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, mein Großvater war für mich Vorbild, weil er immer Ruhe ausgestrahlt hat, auch in der größten Hektik.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung empfinde ich, wenn ich meine Gäste zufriedenstellen kann.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein großes Problem unserer Zeit ist, daß in jedem größeren Kaufhaus ein Gasthaus untergebracht ist, das günstige Menüs zu Preisen anbietet, mit denen man schwer konkurrieren kann.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube, als normaler Wirt, als etwas anderes möchte ich auch gar nicht gesehen werden.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr große, denn ohne gute Mitarbeiter kann man im Gastgewerbe nicht arbeiten, obwohl einer der Chef sein muß.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Pünktlichkeit, Verläßlichkeit, Ehrlichkeit und fachliche Kompetenz sind mir wichtig. Keine Rolle spielt es jedoch, ob ein Bewerber alt oder jung bzw. männlich oder weiblich ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche ihnen das Gefühl zu vermitteln, daß sie wichtig sind und vom Unternehmen gebraucht werden.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, sie sehen ich als streng, aber gerecht.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir können jederzeit und an jeden Ort liefern, das ist unsere größte Stärke.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Neutral, denn ich sehe meine Konkurrenz als Mitbewerber.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist etwas schwierig, aber es funktioniert mit gegenseitiger Rücksichtnahme. Meine Partnerin ist Krankenschwester. Ich kann mir meine freien Tage einteilen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wichtig, um weiterzukommen, sind Fleiß, persönlicher Einsatz und Engagement.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen Lebensstandard absichern und den nächsten Lebensabschnitt ein bißchen weniger hektisch gestalten.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.