Zum Erfolg von Harald Kämpf
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
In erster Linie bin ich ein wirtschaftlich denkender Mensch. Daher bedeutet Erfolg für mich, daß die Firma funktioniert und die gesteckten Ziele erreicht oder sogar überschritten werden. Damit stellt sich dann Zufriedenheit ein, aber die Ziele für das nächste Jahr werden danach um so höher angesetzt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich meine Ziele großteils erreiche und dann mit einem freien Kopf meinen wohlverdienten Urlaub genießen kann.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Der Wunsch, mich selbständig zu machen, war immer vorhanden. Ich konnte mich auch schlecht unterordnen, da ich einfach vieles wirklich besser wußte und mich daher begrenzt fühlte. Ob jemand ein erfolgreicher Unternehmer ist, hängt meiner Meinung nach von der Person und dem geleisteten Einsatz ab.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn ich erkenne, wo ein Problem entstanden ist, fallen die Lösung und die künftige Vermeidung leichter. Hierin sehe ich großteils meine Aufgabe als Vorgesetzter. Meine Maxime ist es, meinen Beruf als Berufung zu sehen, denn so bin ich mit Leib und Seele dabei.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Zu Beginn hatte ich viele schlaflose Nächte, weil ich meine Verantwortung, meine Angestellten zu bezahlen, sehr ernst nehme.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Das war der Punkt, an dem ich nach der Firmengründung im gewerblichen Bereich durch Zufall zu einer Firma kam, die Einkaufszentren, Kinocenter, Entertainment und Gastronomie vermarktet. Wir sind übereingekommen, daß wir uns wunderbar ergänzen, und diese Kooperation besteht seit dem Jahr 2000.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Da ich relativ früh auf eigenen Beinen stand, haben mich immer Menschen fasziniert, die im Alleingang die Aufgaben mit Bravour meisterten. Von vielen habe ich mir da etwas abgeschaut. Mit meinem Großvater Karl Bahr habe ich viel Zeit verbracht. Er hat mich als Mensch beeindruckt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In der Immobilienbranche sind viele gesetzliche Vorgaben nicht in Ordnung. Ein weiteres Problem sind die zahlreichen unqualifizierten Firmen, die den Ruf der gesamten Branche in Frage stellen. Diese unseriösen Machenschaften habe ich persönlich erlebt. Die Innung wird diesbezüglich immer offen angesprochen, ist aber scheinbar aufgrund der momentanen Gesetzeslage machtlos. Alles, was hervorragend abläuft, wird ja nicht erwähnt, das wird als selbstverständlich angenommen. Dieses Problem beeinflußt sogar unsere Werbung, wobei wir nicht die Objekte bewerben, sondern vermehrt unsere Leistung hervorheben müssen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine ganz wichtige. Sie sind mein Aushängeschild und spiegeln die Philosophie der Firma wider. Ich brauche qualifizierte Mitarbeiter, die sich von der Masse abheben. Es kann aber nicht jeder alles können. Ein Talent erkenne und fördere ich entsprechend.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Qualifizierte Mitarbeiter zu bekommen, die idealerweise aus der Branche kommen sollten, ist schwierig. Ich würde noch Mitarbeiter brauchen. Entsprechende Schulungen werden natürlich von mir bezahlt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Mitarbeiter bekommen alle zwei Jahre ein neues Firmenhandy, wobei ich nicht kontrolliere, ob auch privat telefoniert wird. Die Hauptmotivation ist sicherlich eine angemessene Bezahlung. Für hervorragende Leistungen werden auch Prämien ausgeschüttet.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Letzteres steht im Hintergrund - meine Frau leitet das Unternehmen in der Slowakei, sodaß wir uns eigentlich selten sehen. Mit Freunden geht es mir ebenso, die wenigen, die ich habe, sind allesamt auch selbständig. Ein Familienleben im herkömmlichen Sinne gibt es für mich eigentlich nicht.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bilde mich ständig fort, indem ich Konferenzen oder Vorlesungen besuche, Schwerpunkt hierbei ist das Thema Handel. In unserer Branche hat sich die Vorgangsweise geändert: heute wird vermehrt der Bedarf analysiert. Der Kunde sagt, was er möchte, und ich suche das entsprechende Objekt. Ich komme so gesehen nicht dazu, die bereits vorhandenen Objekte überhaupt anzubieten. Der Dienstleistungsbereich steht heute im Vordergrund.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte die Firma so weiterführen, bis sie mein Sohn übernehmen kann. Nach dem Zivildienst wird er demnächst mit der Ausbildung beginnen. Mein persönliches Ziel für später wird sein, ihm zuzuschauen und zu sehen, daß er erfolgreich ist.