Zum Erfolg von Helmut Fiala
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Anerkennung meiner Leistung und die meiner Abteilung. Das muß aber nicht mit Schulterklopfen oder einem höheren Gehalt verbunden sein, wichtiger ist das positive Feedback aus der Partei, egal von welcher hierarchischen Ebene.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe in vielen Firmen gute Arbeit geleistet, und es ist sicher keine Überheblichkeit, wenn ich mich als erfolgreich bezeichne.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Zum Erfolg gehört immer ein Stückchen Glück, um den richtigen Job und die richtigen Vorgesetzten zu finden, die einen weiterbringen. Die andere Seite ist der eigene Einsatz bzw. die Bereitschaft, für die Firma da zu sein.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich würde mich beinahe schon als Workaholic bezeichnen. Ich freue mich jeden Morgen, ins Büro gehen zu können und neue Herausforderungen anzunehmen. Probleme hatte ich nur in jenen Jobs, wo vorwiegend Routinearbeit zu leisten war. Ich brauche Aufgaben und Projekte, bei denen ich mich voll einbringen kann.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich spielte mit dem Gedanken, das Studium nicht zu beenden. Daß ich es trotzdem abgeschlossen habe, war sicherlich eine richtige und erfolgreiche Entscheidung. Das Studium war mir bei allen späteren Arbeiten sehr hilfreich.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Imitation läuft irgendwann Gefahr, enttarnt zu werden. Ich will meinen Job so machen, wie ich ihn als Aufgabe sehe. Wenn ich dabei jemanden imitiere, kann ich nur in die falsche Richtung laufen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein erster Chef, Architekt Prof. Dr. Gerd Endmayr, prägte und formte mich über sechs Jahre. Ich war ein Studienabgänger ohne Ahnung von der Praxis, und er gab mir die Chance, mich bei einem Großprojekt wie dem Neubau der Veterinärmedizinischen Universität zu entwickeln. Auch mein zweiter Chef, Architekt Univ.-Prof. Dr. Peter Czernin, war eine überaus prägende Persönlichkeit für mich. Mit ihm bin ich noch heute freundschaftlich verbunden.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Man unterschätzt in der Bevölkerung die wichtige Aufgabe von politischen Parteien in der Demokratie. So hoch die Summen auch scheinen mögen, die in die Parteienförderung fließen, können sie allein die Arbeit einer politischen Partei nicht finanzieren. Da der Berufsstand der Politiker bei den Menschen kein hohes Ansehen genießt, sind viele der Meinung, daß die Parteien zu hoch finanziert werden, was aber in Wahrheit nicht der Fall ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne Mitarbeiter gäbe es auch meinen Erfolg nicht.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Hauptkriterium ist der Maßstab, den ich an mir selbst anlege. Mitarbeiter, die pünktlich um 17 Uhr den Bleistift fallen lassen, kann ich in meinem Umfeld nicht brauchen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die SPÖ war seit dem Krieg immer eine gestaltende Kraft im Land, besonders in den siebziger Jahren unter der Alleinregierung Kreisky. Die Stärke unserer Partei in jüngster Vergangenheit war es, die Jahre der schwarz-blau-orangen Regierung durchzutauchen und stets daran zu arbeiten, wieder stärkste Kraft im Land zu werden. Für die SPÖ ist es nicht leicht gewesen, die Zukunft des Landes nicht mitgestalten zu können. Doch auch diese Phase haben wir gut überstanden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Freundin ist in ihrem Beruf ebenfalls sehr engagiert. Sie hat vollstes Verständnis, daß mein Job gewisse Erfordernisse an mich stellt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bilde mich laufend weiter, aber weniger durch Kurse oder Seminare, sondern durch permanente Lektüre und Beobachtung des Wirtschafts- und Finanzsektors.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Lernen, lernen, lernen. Annehmen, was man vom Staat an Schulbildung und Ausbildung bekommen kann! Wenn man dann auf eigenen Beinen steht, soll man nicht vergessen weiterzulernen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte weiterhin Arbeiten verrichten, die mir Spaß machen, wo ich gestaltend mitwirken kann und die mir dadurch eine Befriedigung für mein Leben geben.